In der manischen Phase hat man gern Party ohne Ende und gefällt sich auch noch übelst toll in der Rolle des Spaßmachers und es ist einem auch scheißegal, wenn man sich damit nur zum Affen macht, denn man ist nunmal sehr stark von sich überzeugt in seiner Rolle. Aber nach jeder manischen Phase kommt nunmal auch die depressive Phase, wo man eher die stille Andacht bevorzugt und sehr sehr ernst wird. Mitunter so bitterernst, daß man nichteinmal mehr Tränen weinen kann. Und komischerweise ist es nunmal so, daß man eher die depressiven Phasen bevorzugt, da sie einem Frieden schenken. Aber leider hält dieser Frieden eben nicht permanent an und die nächste manische Phase ist wieder vorprogrammiert. Leider ist es nunmal so. Ich hatte früher mal geglaubt, man könne dieses Auf und Ab irgendwie besiegen, indem man einfach die Pole vertauscht, sprich: unten wird oben und oben wird unten. Aber was dabei rauskam, war nunmal einfach nur der gequälte Zustand der Schizophrenie, von dem gesagt wird, daß er irreversibel ist. Aber durch die Liebe zu einer manisch-depressiven Frau wurde ich nunmal ebenso wieder damit angesteckt. Und nun hab ich nen Mischzustand aus Manisch-Depressiv und Schizophren. Nennt sich übrigens schizoaffektive Psychose.
Entschleunigung ist Entschleunigung - für mich geht ein Weg zu ihr über Achtsamkeit - die widerum findet sich (auch) im zen als wichtiges Merkmal.
Deswegen ist Entschleunigung nicht gleich zen oder umgekehrt.
Ich habe 2010 mein Auto bei 140km/h auf einen Stau aufgefahren - niemand verletzt - Auto Totalschaden.
Was danach folgte, war Entschleunigung pur.
Kein Auto, Das hieß für mich fast keine Mobilität mehr (ich bin im Besitz einer Körperbehinderung) - alles, was ich tun wollte, wurde geprüft...
Das waren lehrreiche Wochen - wenn ich heute zu schnell für mich selber unterwegs bin, merke ich das häufig recht bald - und weil ich gelernt habe, daß Hektik weder mir noch anderen gut tut, schalte ich, wo immer möglich, runter...
Allerdings glaube ich auch, daß wenn die Zeit für das Mittagessen mit einer Stunde ausgewiesen ist, jeder sein möglichstes dafür tun sollte, dazu beizutragen - auch das eine Form des Respekts und der Achtsamkeit, wenn ich dem anderen zeige, daß ich sein Tun schätze - z.B. durch Pünktlichkeit...
Auch zen ist nicht schwarz-weiß - und das finde ich gut!
Gruß
Andrea