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Die Wahrheit ist einfach und leicht zu finden.
Sie wird unmittelbar praktisch erfahren durch die Anwendung einer Meditationstechnik, zb durch Zazen.
Eine Philosophie oder Theorie dazu braucht es nicht und sie hilft auch nicht. Alles was nötig ist ist Meditationspraxis. Sicher!
Ist nicht Zen, kann aber auch Zen-Interessierten weiterhelfen:
http://www.wopg.org/en/
Tai hat das ganz gut ausgedrückt.
Ich will es noch etwas anders sagen.
Ein zufriedener Mensch wird nicht unnötig leiden und er wird auch keinen Phantasien hinterherjagen.
Von daher ist eine Zufriedenheit eine Grundvoraussetzung, um überhaupt sinnvoll an das Thema heranzugehen.
Man wird sich dann eher bemühen, sich selbst in seinem Lebenszusammenhang zu begreifen als einem Phänomen auf die Spur zu kommen, das man nur vom Hörensagen oder aus der Phantasie heraus kennt.
Da kann es dann durchaus passieren, dass man beeindruckende Erlebnisse hat. Im Nachhinein wird man einsehen, dass Erleuchtung oder Satori oder wie immer man es nennen mag, kein ganz schlechter Begriff dafür ist.
Diese Erlebnisse sind grundsätzlich ausschliesslich befreiend, entspannend, erlösend. Man kann sie nicht erzwingen, man kann in gewisser Weise vorbereitet sein.
Das ist etwas ganz anderes, als das was Du erlebt hattest.
Ich erinnere mich noch, dass ich Erleuchtung mal für eine besondere Art von Information gehalten habe. Ich war überrascht, dass sie das nicht ist. Sie ist vielmehr ein Erleben, in dem es keine Fragen mehr gibt, weil alles (vor allem man selbst) völlig in Ordnung ist. Dass Leiden dadurch wegfällt, mag überraschend sein, denn es ändert sich ja (äusserlich) nichts ausser eben, dass man zutiefst weiss, dass man gut aufgehoben ist.
In großen Teilen des Zen redet man nichtmal unbedingt gern über Erleuchtung. Um eben genau das zu vermeiden, was Dir passiert ist. Ich kenne auch andere Menschen, die sich da erheblichen Druck gemacht haben, aber sich nicht wirklich vorbereitet haben. Mit ähnlichen Ergebnissen wie bei Dir. Von daher habe ich Verständnis dafür, dass man diese Themen ein wenig beiseite schiebt. Einfach um nicht unnötig zu verwirren oder bereits vorhandene Verwirrungen/falsche Vorstellungen zu fördern.
Zen ist etwas sehr einfaches. Man sitzt (in der Regel) einfach und beobachtet (nicht gespannt, sondern gelassen) was geschieht. Ohne jede Neugierde auf Sensationen. Dass man dabei mit der Zeit eine gewisse psychische Stabilität entwickelt ist nicht ungewöhnlich.
Üblicherweise tut man dies sogar unter der "Anleitung" eines Lehrers. Einfach um sich manches zu ersparen.
Natürlich entstehen trotzdem hier und da Mißverständnisse und es mag sein, dass es auch Menschen gibt, die nicht in der Verfassung sind, diese Art des Übens zu praktizieren. Die sollten das dann auch einfach nicht tun.
Was das Drumherum angeht, wo es eben auch nach Erleuchtung riechen mag oder nach sonstigen wenig hilfreichen Dingen wie Ritualen, Weisheiten irgendwelcher früheren Meister, besonderen religiösen Ideen, das ist unwesentlich und hat mit dem eigentlichen Zen nur ganz am Rande zu tun.
Leider ist es aber auch das, was als erstes ins Auge fällt.
Die "Überwindung des Leidens" geschieht einfach ganz von selbst, das ist kein Kraftakt. Es ist mehr eine tiefe Entspannung.
Gruß
mipooh