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thig_le:
... aber um etwas weniger metaphorisch zu sein: Nichts kann kann durch Erzählen gewusst werden. Würde mir ein Gegenüber seine Vita erzählen, käme dadurch kein tatsächliches Wissen zustande, sondern ein bloß konstruiertes "Darüber". Ich habe das Leben des Gegenübers schließlich nicht gelebt.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem vertretenen Zugang und dem Buddhismus im Allgemeinen. Nichts kann durch bloßes "darüber Nachdenken" gewusst werden. Auch nicht ebendiese Aussage. Darum sollte konkret "umgesetzt", sowie darauf basierend die vertretenen Inhalte für sich selbst überprüft werden.
Da "Bewusstsein" bzw. Nichtwissen das gekünstelte "Darüber" vorzieht bzw. sogar Ausdruck eines verdinglichten "Darüber" ist, welches als Subjekt erscheint, nimmt es nicht Wunder, wenn derart gekünstelte Wesen alles aber auch alles über dieses Darüber und somit ihrem eternalistischen wie nihilistischen Persönlichkeitsglauben definieren.
Und so geht es wohl einmal mehr ausschießlich um den - basierend auf dem direkten Erleben - zu erkennenden Unterschied zwischen "tatsächlich" und "scheinbar". Je ungekünstelter, desto klarer ist dieser.
thig_le:
Du verwechselst wie soviele "Freiheit" bzw. "Befreiung" mit ausgeprägtem "Persönlichkeitsglauben". Da ist es dann auch viel wichtiger, wer denn die Zeilen verfasst hat, als der Inhalt der Zeilen und deren tatsächlicher Gegen-prüfung durch dich selbst, gemessen am unmittelbaren Erleben. Das kenne ich natürlich auch im Zusammenhang mit dem Buddhismus und seinen "Lehrern" wie "Schülern".
Manche dieser Buddhisten könnten einfach so den Gral vor die Nase gereicht bekommen und sie würden trotzdem fragen, ob man eh' dazu berechtigt ist: "Wer bist du überhaupt, welchen Lehrer hast du, was hast du vorzuweisen, welcher Linie gehörst du an", usw. . Gibt man keine Antwort, verweigern sie das Trinken. Nun, dann waren sie natürlich noch nicht dafür bereit, denn es ist ja auch nicht sowas wie der Gral welcher Befreiung verschafft, sondern die konkrete Entscheidung, selbst davon zu kosten.
Dazu muss man in der Lage sein. Das ist der Preis. Das ist die Prüfung. Das ist die immanente Voraussetzung dafür. Das ist der primordiale selbst-Schutz des Grals. Weil, da könnte ja jeder kommen, so wie der herrschsüchtig-tyrannische König Reiner Gesundheit. Man kann sich in seinem Fall - dem Himmel sei Dank - jedoch sicher sein, der Gral, welcher unter uns gesagt wie ein Spiegel zu sein scheint, ist vor solchen Wesen relativ selbst-sicher. Ich sage - leider. Es schmerzt, dieses Drama mitanzusehen. Aber es gibt eben Dinge, die man nicht in der Hand hat. Man kann niemanden zwingen, davon zu trinken. Die Arbeit muss sich jeder selber machen. Darum ist der Buddhismus wohl auch nicht sooo populär.
thig_le:
Immer wichtig zu wissen, wie ein Gegenüber das sieht. Darum muss dieser "Unterschied" in der nächsten Version wohl schon am Anfang - ähnlich wie hier im Forum - klar herausgearbeitet werden, denn in der aktuellen Version legen die Leser ihr Augenmerk eher auf die "Unterbrechung" denn auf das Verstehen des Unterschieds. Das ist nicht falsch, denn je öfter unterbrochen und wieder - wie auch immer - umgesetzt wird, desto klarer wird dann meist irgendwann der Unterschied, aber auf der anderen Seite braucht es diesen "Unterbrechung->Wieder-umsetzung Zyklus" kaum bis gar nicht, wird schon von Anfang an der Unterschied - gemessen am direkten Erleben - verstanden. Kurzum, zum bisherigen "internalize" muss - wie hier - noch was in dieser Art folgen.
Schweres Unterfangen..., aber thx4 für die Anregung.
Nicht nur beschreibst du den Unterschied sehr treffend. Es ist auch der alles entscheidende Unterschied. Und dann inspiriert mich natürlich auch der prakmatische Ansatz, es genau jetzt umzusetzen.
ich wünsche mir auch schon sehr einen guten Zen-Lehrer.
Am Tag nach dem Erlebnis, hatte ich gleich meinen alten Zen-Meister kontaktiert. Leider kannte er mich gar nicht mehr, ist halt auch schon über 10 Jahre her. Er meinte, ich sollte ins Seshin kommen. Aber dazu habe ich derzeit zu viele Verpflichtungen in meinem Leben.
Darum habe ich die hiesige Zen-Gruppe aufgesucht, aber keinen geeigneten Ansprechpartner dort gefunden. Sehr schade.
Daher mache ich nun mit den Erfahrungen aus früheren Kursen und meinen eigenen Erfahrungen weiter.
du hast ja schon ein Zitat gefunden, das genau zu dem passt, was du in deinem Beitrag zum Ausdruck bringst. Schon indem du es für dich verstanden und dann für uns beschrieben hast, hat dein Erlebnis eine kreative Form angenommen. Zustande kommt ein solches Erlebnis aber immer nur genau dann, wenn es dir gelingt, dich - wie kurz und unvollständig auch immer - einmal nicht aus der Bindung an Formen zu definieren.
Dir ist vermutlich klar, dass Vorstellungen wie "den Gedanken fortwerfen" oder "einfach sein" als gedankliche Formen ihrem Wesen nach das genaue Gegenteil von dem sind, was sie zu beschreiben versuchen. Denn während du "den Gedanken fortwerfen" denkst, wirfst du das Denken ja gerade nicht fort (ebenso bei "einfach sein").
In diesem Sinn ist "weniger als nichts tun" eben sehr viel mehr als nichts tun.
Die Koans beleuchten viele, auch recht subtile Ebenen des dualistischen Denkens. Koanpraxis kann dir helfen, diese zu durchschauen und dich beim Loslassen tatsächlich aus ihnen zu befreien. Allerdings bedarf es bei der Koan-Schulung erfahrungsgemäß der Begenung mit einem Zen-Meister; erstens, um dir zu zeigen, wie du mit dem Koan arbeitest und zweitens, um immer mal wieder den Unsinn zu zerschlagen, den du dir selbst über das Koan zusammenreimst.
Tai:
Solange das Buch alt oder neu ist, liegt es längst in der Mottenkiste deiner Gedanken. Ein wahrhaft neues Buch ist so neu, dass da nicht der Bruchteil einer Sekunde Zeit für das Entstehen von "alt" oder "neu" ist.
_()_
Tai
ehemals-ikkyu:
Verehrter Tai, dieses Zazen "Im Geiste des Tai" ist nur eine Idee von Tai, da sich Zazen nicht in einen "Geist" quetschen lässt ..... höchstens die Idee von Zazen ....
Tai:
Zazen im Geiste des Tai ist immer haargenau das, was nur der Tai erfahren kann. Wenn da plötzlich seine Dharmavorfahren auftauchen, ist es eben kein Zazen mehr, sondern Tais Schwelgen in Gedanken.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem vertretenen Zugang und dem Buddhismus im Allgemeinen. Nichts kann durch bloßes "darüber Nachdenken" gewusst werden. Auch nicht ebendiese Aussage. Darum sollte konkret "umgesetzt", sowie darauf basierend die vertretenen Inhalte für sich selbst überprüft werden.
Da "Bewusstsein" bzw. Nichtwissen das gekünstelte "Darüber" vorzieht bzw. sogar Ausdruck eines verdinglichten "Darüber" ist, welches als Subjekt erscheint, nimmt es nicht Wunder, wenn derart gekünstelte Wesen alles aber auch alles über dieses Darüber und somit ihrem eternalistischen wie nihilistischen Persönlichkeitsglauben definieren.
Und so geht es wohl einmal mehr ausschießlich um den - basierend auf dem direkten Erleben - zu erkennenden Unterschied zwischen "tatsächlich" und "scheinbar". Je ungekünstelter, desto klarer ist dieser.