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Immer wieder aktuell. Die Härte des s. g. Zen, den sich viele auf ihre Fahne schreiben, entspricht weder den buddhistischen Silas noch der abendländischen Ethik. Sie passt sich jedoch dem allgemeinen Trend der Sittenverrohung an, oder aber sie kommt in gewissen Gruppen durch religiös determinierte Ideologien in einer mehr gesteigerten Form als bei der Durchschnittsbevölkerung vor. Die Suche nach "sich Selbst" unter dem Aspekt der Eigennützigkeit kann in eine Orientierungslosigkeit ausarten, die das Gegenteil von Wissensklarheit darstellt, welche sich üblicher weise als Ergebnis einer jahrelangen Praxis von selbst einstellen würde. Wenn unliebsame Eigenschaften der eigenen Persönlichkeit nach außen verlagert und auf dieser Grundlage andere Menschen für eigene innere Konflikte verantwortlich gemacht werden, sind Rückschritte unausweichlich. Das Prinzip des Nichtverletzens, das für die eigene und gemeinsame Praxis eine entscheidende Rolle spielt, scheint bei einer falsch verstandenen Zen-Theorie als Untugend zu gelten. Dem sozialen Umfeld wird eigene Unfehlbarkeit als Fassade und das Recht auf Zurechtweisungen vorgehalten. Das ist ein bedauernswerter Irrtum. Relative Wahrheit unterliegt immer einer individuellen Auffassung, und ein gemeinschaftlicher Konsens ist ein wichtiger Teil der Praxis und deshalb essenziell. Wer dem Gruppenzwang unterliegt und nach dem Prinzip - lieber benehme ich mich als der Letzte als mal selbst ein Betroffener in der Gruppe zu sein - operiert, dem sei gesagt, dass neurotische, d. h. ego-bezogene Angst viele Gestalten annehmen kann, und dass wer ihr nicht rechtzeitig und konsequent entgegen wirkt um ihre Strukturen aufzulösen, in der Zukunft mit keiner spontanen Besserung, sondern ganz im Gegenteil mit einer immer weniger durchschaubaren Verflechtung der Ursachen und Wirkungen und demnach einer verstärkten Symptombildung zu rechnen hat. Seid also clever und beugt einer buddhistischen Psychose vor indem ihr generell nett und hilfsbereit seid. Außerdem - wer von uns kann hundertprozentig sagen, dass er selbst nicht irgendwann in Not geraten kann, und durch Unliebsamkeit anderer dann vielleicht einen viel größeren Schaden erleiden muss als sonst vonnöten gewesen wäre.
Die Härte des Zen ist ein Trugschluß. Wenn in jeder Lebenslage zum Zazen gerufen wird, kann diesen Eindruck kommen. Aber das ist das Denken vom Ego aus. Meine Mutter ist verschieden und unter diesen Umständen ist an Zazen nicht zu denken. Der Verantwortliche für das Zazen weiß vielleicht gar nichts vom Ableben der Mutter und hatte ein schönen Tag, ist gut drauf und voller Freude über ein paar stille Momente. Einer ist angemeiert und der andere feiert innerlich. So kommt es zur Ansicht der Härte, des Roboter am Han. Aber nichts ist ewig. Irgendwann bemerkt der Trauernde seinen Egoismus. Vielleicht bei einem Fest der Sangha, bei lecker Kuchen und Kaffee.
Auf bald.
Dae Kyong
unsui0: ...mir ist schleierhaft, was dich dazu antreibt negative Aspekte des Zazen oder Zen als Fokus deiner Postings zu favorisieren...was geht da in dir vor ???...gibt es da Probleme, die du noch nicht sehen kannst ???...dir dürfte doch sicher auch bekannt sein, dass niemals nur eine Seite aufsteigt, sondern auch die andere Seite latent vorhanden ist...schau also mal genauer hin, vielleicht erscheint dann Zen oder auch Zazen bei dir auch in einem neuen Licht...
Ist das jetzt hart, dass sie dir immer noch nicht auf deine Fragen geantwortet hat ?,
oder hilfsbereit ?
weder noch ?
oder sowohl alsauch?
Ich meine, Veronikas Beitrag entsprechend, so pauschal, für jeden, in jeder Situation.
Und das Ei des Kolumbus, war es
hart ?,
roh ?,
gar gerührt ?,
oder geschüttelt ?
Veronika_K: Die Bereiche Ich und Nicht-Ich im Text sind identisch mit Bedingtem Entstehen. Anhand von Unwissenheit entsteht die Vorstellung von Objekten, die es, getrennt von Ich, nicht gibt. Jeder Mensch hat seine dunkle Seite, und weil er aus Angst nur Gut sein will, leugnet er sie, während sein Unterbewusstsein ihr Spiegelbild auf andere Objekte (Menschen) überträgt. So gesehen stimmt auch der Spruch, dass Aggressionen in ihrem Wesen eine Autoaggression sind. Wertet man andere ab, geschieht das anhand der Selbstablehnung. So lange man seine Übel ausagiert, gibt es auch keine Möglichkeit sie zu wandeln. Und Leidenschaften kann man eben nicht weg sitzen. Warum gerade Zen? Buddhismus allgemein, und Zen speziell, liefern Voraussetzungen für das Entstehen oder Intensivieren von Verleugnungsmechanismen. Auf der selben Internetseite wie der Artikel zur Ethik gibt es einen Klassiker von Oliver Petersen, der genau diese Fragen beantwortet.
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mipoohji: Ideologen haben es immer schwer mit sowas wie Ganzheitlichkeit. Und es sind immer wieder gerade die Ideologen, die sich für einzig kompetent halten.
Praktizierende kann sowas nur befremden...
aber auch dafür hat Hobby-Analystin ganz sicher ein paar "analytische Beschimpfungen" übrig.
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keine_Sicherheit: Ja, ich stimme Dir zu, daß Zen nix für Weicheier ist und man sich durch die Zen-Übungen ziemlich abhärtet, was zu einer gewissen Verrohung führt. Aber es ist dennoch klug, in dieser rauhen Wirklichkeit, diesen Weg zu gehen, da er einem bessere Überlebens-Chancen bietet. Zen IST Härte OHNE Gnade. Ich brach diesen Weg jedoch irgendwann ab und mein gestählter Körper-Geist-Komplex wurde wieder schwach. Und zwar so schwach wie nie zuvor. Ich rate deshalb auch vom Zen-Weg ab. Er ist kein Weg der Mitte, sondern ein Extrem.
keine_Sicherheit: Shunry Suzuki schrieb einst in einem seiner Bücher: "Seid wie scharfer Stahl und reine Seide!"
Dazu mach ich mal ein Teisho:
Scharfer Stahl und reine Seide sind künstlich von Menschenhand geschaffene Produkte und stehen mehr für Kultur anstatt für Natur. Demzufolge verkörpern sie wohl eher die "Wahre Kultur aller Dinge" anstatt die "Wahre Natur aller Dinge". Aber selbst scharfer Stahl stumpft ab und rostet irgendwann. Und selbst reine Seide wird irgendwann nur noch zu nem alten Lumpen. Warum hat er dann nicht gleich gesagt: Seid wie ein rostiges Stück Metall und wie ein dreckiger alter Lumpen? Da hätte er wohl das Ergebnis vorweg genommen, bei der Verarschung seiner Schüler. Also bitteschön, strengt Euch an, bis ihr wie scharfer Stahl und reine Seide seid, um im Anschluss auch deren Vergänglichkeit zu spüren.
Der Mensch in allen kulturellen Dingen bleibt ein Dieb, der die Natur beraubt. Und die Natur als rechtmäßiger Eigentümer nimmt sich alles wieder zurück. Selbst den nackten Leib. Wozu brauchen wir "Erleuchtete Zen-Meister" wenn wir doch nur die Natur als Lehrer betrachten müssen, um alles zu wissen was wir wissen müssen.
Um Seide zu gewinnen werden Raupen lebend gekocht, also wieder mal kein Hinweis auf den Buddhismus. Wer Seide trägt soll bitte zehn mal Erdlinge anschauen und dann die Fehlanschaffung entsorgen, denn einige wollen eine schöne Welt verlassen, und sie haben recht.
;) Gruß
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Die Härte des Zen ist ein Trugschluß. Wenn in jeder Lebenslage zum Zazen gerufen wird, kann diesen Eindruck kommen. Aber das ist das Denken vom Ego aus. Meine Mutter ist verschieden und unter diesen Umständen ist an Zazen nicht zu denken. Der Verantwortliche für das Zazen weiß vielleicht gar nichts vom Ableben der Mutter und hatte ein schönen Tag, ist gut drauf und voller Freude über ein paar stille Momente. Einer ist angemeiert und der andere feiert innerlich. So kommt es zur Ansicht der Härte, des Roboter am Han. Aber nichts ist ewig. Irgendwann bemerkt der Trauernde seinen Egoismus. Vielleicht bei einem Fest der Sangha, bei lecker Kuchen und Kaffee.
Auf bald.
Dae Kyong
_(I)_
unsui
Ist das jetzt hart, dass sie dir immer noch nicht auf deine Fragen geantwortet hat ?,
oder hilfsbereit ?
weder noch ?
oder sowohl alsauch?
Ich meine, Veronikas Beitrag entsprechend, so pauschal, für jeden, in jeder Situation.
Und das Ei des Kolumbus, war es
hart ?,
roh ?,
gar gerührt ?,
oder geschüttelt ?
Grüssle
00zwerg
Grüße,
Veronika
Martin
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Praktizierende kann sowas nur befremden...
aber auch dafür hat Hobby-Analystin ganz sicher ein paar "analytische Beschimpfungen" übrig.
Gruß
mipooh
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Dazu mach ich mal ein Teisho:
Scharfer Stahl und reine Seide sind künstlich von Menschenhand geschaffene Produkte und stehen mehr für Kultur anstatt für Natur. Demzufolge verkörpern sie wohl eher die "Wahre Kultur aller Dinge" anstatt die "Wahre Natur aller Dinge". Aber selbst scharfer Stahl stumpft ab und rostet irgendwann. Und selbst reine Seide wird irgendwann nur noch zu nem alten Lumpen. Warum hat er dann nicht gleich gesagt: Seid wie ein rostiges Stück Metall und wie ein dreckiger alter Lumpen? Da hätte er wohl das Ergebnis vorweg genommen, bei der Verarschung seiner Schüler. Also bitteschön, strengt Euch an, bis ihr wie scharfer Stahl und reine Seide seid, um im Anschluss auch deren Vergänglichkeit zu spüren.
Der Mensch in allen kulturellen Dingen bleibt ein Dieb, der die Natur beraubt. Und die Natur als rechtmäßiger Eigentümer nimmt sich alles wieder zurück. Selbst den nackten Leib. Wozu brauchen wir "Erleuchtete Zen-Meister" wenn wir doch nur die Natur als Lehrer betrachten müssen, um alles zu wissen was wir wissen müssen.
http://www.youtube.com/watch%3Fv=Of6O8w2WXFE
Um Seide zu gewinnen werden Raupen lebend gekocht, also wieder mal kein Hinweis auf den Buddhismus. Wer Seide trägt soll bitte zehn mal Erdlinge anschauen und dann die Fehlanschaffung entsorgen, denn einige wollen eine schöne Welt verlassen, und sie haben recht.
;) Gruß
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