Hallo ihr ALLE
Heute habe ich, nach 9 Monaten, wieder etwas von einer guten Freundin gehört.
Mit ihr verbinden mich hunderte von Stunden der Wort-erklärungen und Disskusionen.
Gedankenaustausch über Esotik, Naturheikunde, Wissenschaften und Religonen.
Wie lebt man richtig? Was soll man Essen? Was ist Besitz? Was sind Kinder? Bleibt etwas über wenn wir nicht mehr sind? Was soll mit der Leiche geschehen wenn wir dereinst eine sind?
Vor 9 Monaten habe ich diese Verbindung getrennt weil sie mir soviel Lebenkraft genommen hat das ich schon merkte das mein Körper krank wurde. Ich konnte die Inbesitznahme meiner ganzen Person durch diese gute Freundin nicht mehr Erdulden.
Andererseitz wusste ich das sie sich auch ohne mich das zu erkennen was sie werden sollte. Sie hat, durch ihre Hartnäckigkeit, sehr viel zu meiner Entwicklung beigetragen.
Heute ruft sie mich an und sagt mir das sie nur noch kurze Zeit zum leben hat. Sie hat Magenkrebs und ist nicht heilbar. Natürlich will sie nicht sterben, aber als ich ihr vor zwei Jahren sagte sie sollte zum Arzt gehen um die Magenschmerzen untersuchen zu lassen sagte sie mir das es nicht nötig sei, weil die Natur das schon machen wird. Die Natur hat es gemacht.
Jetzt kann ich ihr nur noch helfen, in diesem letzten Stadium ihres Lebens den´Ort ihres Buddhasein zu erfahren. Vieleicht noch eine kurze Zeit im Frieden mit Gott und "ICH BIN" zu leben. Vieleicht sich doch noch in Gottes gnadenlos liebenden Händen unendlich sicher und Schutzlos zu fühlen. Heute bin ich, das erste mal froh am anderen Ufer des Satori zu sein. Jetzt weiss ich warum ich dort hingehen mussste.
Alles, seit diesem Srung ins Nichts, ist nur verzweiflung und Einsamkeit gewesen. Heute erfahre ich wofür dieser Wahnsinnssprung not-wendig ist.
Mit entblöster Brust und nackten Füssen kommt
er herein auf den Markt
Das Gesicht mit Erde beschmiert, der Kopf mit
Asche über und über bestreut
Seine Wangen überströmt vom mächtigen
Lachen
Ohne Geheimnis und Wunder zu mühen, lässt er
jäh die dürren Bäume erblühen.
liebe Grüsse
Helmut
mein Mitgefühl ist Dir sicher.
Auch wenn es das Ende des Geredes sein sollte, bleibt sie im Herzen und vielleicht ist dort das Reden doch noch nicht zu Ende. Wäre nicht schlecht für meinen Geschmack.
herzliche Grüße
Andreas
Die Wahrscheilichkeit eines Gespärchen von Mund zu Ohr wird es wohl nicht geben. Das was ins Netz gesetzt ist ist dieses Gespräch. Alles was ich an der Frau liebe. Aber sie ist so voller Hass und Wut auf alles was ihr diese Krankheit angetan hat das ich erstmal kein persönliches Gespräch in Erwägung ziehe. Ich habe mir auch gesagt "Dann nimm doch den Hass von ihr und lass sie in Frieden" aber vieleicht ist es genau dieser Hass, diese Wut die ihr die Möglichkeit gibt Frieden mit sich selber zu schliessen. Springen müssen wir immer selber.
Und wenn ich diese gute Freundin nicht mehr lebend sehe? Die Königin von Saba hat eine hervoragende Antwort.
liebe GRüsse
Helmut
Hass hat eine Kehrseite (Liebe) und sie ist vorhanden. So schwer es momentan auch sein mag.
herzliche Grüße
Andreas
Es ist für mich nicht schwer. Schwierig ist für mich das warten ob diese Hass-Liebe sich so Bahn bricht das sie diesem Menschen den Frieden ermöglicht um sterben zu können.
Diese Freundin ist Bereuerin und in den 10 Jahren in dennen wir intensiv miteinander gearbeitet haben sind ihr 12 -15 ihrer Betreuten weggestorben. Wir haben oft darüber gestrochen wie einige einfach mit all ihrem Hass auf die Umwelt krepiert sind und oft haben wir gsagt das es unmenschlich ist sich als Mensch so hinzurichten. Die krepierten kann man an ihrem nicht entspanntem unfriedlichem Gesichtsausdruck erkennen, das sind die Toten die nicht gesehen werden denen niemand Liebe entgegen bringt und die einfach als Sozialberdigung unter die Erde gebracht werden. Wie hilflos mussten wir mit ansehen das nichts zu machen war sie wollten nicht loslassen, sie wollten sich nicht vergeben.
Das erlebe ich jetzt bei dieser Freundin und ich bin vollkommen hilflos weil sie sich nicht vergeben kann. Im Netz ist es nicht so Dicht bei mir aber die Hoffnung auf Frieden der Menschen mit sich selber bleibt. Und Hoffnung ist das Leiden des Mit-gefühls. Ich kann nichts tun und tue auch nichts aber ich hoffe das es für sie Frieden gibt.
liebe Grüsse
Helmut
da mir noch keine Leiche zu Gesicht kam, kann ich nicht mitreden. Mir ist nur einiges über die Umstände bekannt, unter denen meine Familienangehörigen verstarben. Und es ist möglicherweise naiv, wenn ich glaube, daß sie alle im letzten Augenblick losließen. Wie bei einem Sprung in einen Abgrund, ob einer lächelt oder verkrampft ist gleichgültig, er muß springen, da das Leben nicht ewig währen kann.
Persönlich möchte ich einfach mit dem Atmen aufhören, aber das werde ich mir wohl nicht aussuchen können.
Grüße
Andreas
Du kannst jetzt schon deine Sinne genau gebrauchen und das was Dich beim Erkennen verwundert anderen offenbaren. Auch wenn Du mit Unverständniss rechnest oder mit keiner Reaktion, wieso solltes Du nicht einfach aufhören können zu Atmen? Das Enscheidende ist das ich lernen und erfahren und leben muss, das ich immer ein einzelnes Wesen bin und bleiben werde und das kein anderes Wesen oder Ding mir auch nur eine Sekunde meines Lebens leben kann und auch nichts und niemand für irgend etwas das mich berührt verantwortlich zu machen ist. Was sollte meinen Tod verhindern WIE ich ihn will, wenn nicht nur ich. Wann bestimmt mein Körper und der lässt sich da nicht reinreden. Wenn ich nicht erkenne das ich einzeln bin werde ich etwas für meinen Tod verantwortlich machen, das zeigt sich im Gesicht des Toten.
liebe Grüsse
Helmut
gerade vorhin fand ich bei Shundo Aoyama einen Gedanken, der für mich die ganzen Beiträge auf den Punkt bringt:
"Wenn wir hören, daß jemand gestorben ist, vergleichen wir seine oder ihre Situation mit unserer eigenen und überlegen ernsthaft, wie wir leben sollten. Ein Begräbnis hat genau diesen einzigen Sinn: daß wir über unser eigenes Leben nachdenken. Ist das nicht auch die beste Art des Totengedenkens, die beste Gabe an die Toten?"
herzliche Grüße
Andreas
Du hast genau das richtige für uns beide gefunden. Danke.
In meinem Profil hatte ich mal den dummen Spruch: " Jeder der stirbt gibt uns ein Gefühl der Unsterblichkeit. Der Gestoben könnte gedacht haben irgendwann bist auch Du dran."
Vieleicht sollte ich ihn wieder in die Sammlung aufnehmen?
liebe Grüsse
Helmut
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Deine traurige Geschichte hat mich nicht unberührt gelassen. Ich leide mit dir.- Was ich dir mit auf deinen Weg mit deiner Freundin geben will ist ein kleines Buch mit dem Titel:"Den Tod verstehen" von Sogyal Rinpoche. Es ist im O.W.Barth-Verlag erschienen und trägt die ISBN
3-502-61039-8 .Ich schicke es dir gerne zu falls du mir deine Anschrift mitteilst. Du bist aber auch frei, es dir selbst zu besorgen.
Ich bin im Geiste mit Euch in meiner täglichen Meditation. Ihr möget glücklich sein! Alle(s) Liebe dieser Welt!!!!!
Herzlich Christoph
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ich habe vorgestern eine Geschichte hier veröffentlicht, in der es ums Sterben und dem Leben danach geht. Ich hoffe, man kann sie auch von hier aus in meinem Profil anklicken, würde sie sonst bei Interesse auch hier noch veröffentlichen.
Alles Liebe von Sabine
Ich bin nicht oft in diesem Formu und habe ich deinen Beitrag erst jetzt gelesen.
Ich weiss genau wie man sich da fühlt. Mit meiner Tante war es nicht anders. Ich wusste sie würde sterben...irgendwann. Sie wusste sie würde sterben. Ich kann dir nicht sagen, ob sie Angst davor hatte, ich habe nie mit ihr darüber geredet. Etwas das ich jetzt zutiefst bereue. Könnte ich sie nur für eine Stunde sehen, würde ich sie viele Sachen fragen wollen, für die es einfach keine Zeit mehr gab.
Vielleicht plagen auch dich "Schuldgefühle", da du sie für eine gewisse Zeit nicht mehr gehört hast, aber die gilt es jetzt aufzuholen. Die Zeit verrinnt, ob wir sie bewusst leben und sie nutzen, oder nicht.
Erzähle ihr vom Buddhaweg, sie wird es unbewusst anwenden.
Dass sie voller Hass ist, kann auch was mit der Krankheit zu tun haben, das kannst du nicht beseitigen, sosehr du das auch wünschst.
"Arhat" hat recht, es wartet ein neuer Anfang auf sie und man sollte ihn ihr zeigen.
Ich könnte Stunden so weiterschreiben, da ich das selbst durchgemacht habe.
Du hast mein ganzes Mitleid.
Ich würde mich freuen, wenn ich dir irgendwie helfen könnte.
liebe Grüße
Fabio
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Danke für Eure Anteilnahme, es ist eine Hilfe und gut solche Reaktionen zu spüren.
Ich versuche nun euch etwas zurück zu geben, vieleicht hilft es das Leben besser zu leben.
Diese, meine, Situation ist eine Prüfung wie Ernst ich meine Erfahrungen mit Zen nehme. Ich kann nicht mit-leiden ich muss mit-fühlen. Ich kann ihr nicht direkt helfen, das würde erst möglich sein wenn sie mich nur sehen will einfach weil sie es wünscht das jemand da ist der einfach nur da ist.
Es ist wie ein Koan der vom Meister gegeben wird, ein Koan ist nicht zu erklären und weil das so ist muss der Meister warten bis der Andere eine Antwort hat die er ihm offenbart. Der Meister muss die Antwort sooft ablehnen oder widerlegen bis der Andere aus dem JETZT heraus reagiert. Diese Resktion kann genauso sein wie die erste Antwort aber sie kommt ganz anders.
Dieser Spaannugsbogen ist eine Belastung für beide der Meister kann warten aber er möchte das der Andere schell zur Lösung kommt. Der Andere wird ungeduldig zornig und fängt an zu hassen er wird Gleichgültig und verzweifelt und dann lässt er alles fallen und lebt nur noch. Das ist der Augenblick indem der wiedermal gestellte Koan aus dem Jetzt beantworte wird und den anderen auch zu einem Meister macht. Dann wird er ein Meister seiner selbt nichts anderes ist der Koangeber.
Meine Freundin und ich haben oft über Sterbebegleitung gesprochen und bei der Analyse des Wortes sind wir darauf gekommen das wir niemanden im Sterben begleiten können, denn das würde unser eigenes Sterben bedeuten. Was können wir allso mit Sterbenden machen? Beide wussten dann das Sterbebgleitung nur darin bestehen kann das ein anderer Mensch, der vom Sterbenden gewollt ist, einfach nur da ist. Nicht zum Trost oder um mitleidiges Zeug zu reden sonder nur DA sein und da sein bist er dorthingeht woher wir kommen. Da hat der Tote dann einen Vorteil er weiss dann ob seine Vorstellung von Zen wahr ist. Wir bleiben rat- und wissenlos zurück und hoffen das er das gefunden hat was er finden wollte. Wir Ehren den zurückgelassenen Körper, diese Ehrerbietung macht uns deutlich das auch wir nichts ausser "ICH BIN" mitnehmen werden, aber sicher wissen wir auch das nicht.
Euer Mitgefühl geht also direk zu ihr und dafür danke ich euch.
mitfühlende liebe Grüsse
Helmut
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