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Wer belohnt ihn für seine interessanten Fragen?
Endlich mal wieder Fragen, auf die auch für Anfänger sehr brauchbare Antworten kommen.
Solche Fragen sind in einem Forum unbezahlbar.
Grüsse,
Fabian
newplayer: ()
Ich weiß es nicht.
Es interessiert mich nicht.
Was mich interessiert, ist, daß ich meine Unwissenheit, mein Leiden verringern möchte. Und das sich diese Erkenntnis nicht nur auf mich begrenzt.
Mehr kann ich dazu nicht mitteilen. Und mein Bild ist, daß mehr auch nicht notwendig ist.
Satori als Selbstzweck ? Nicht mit mir.
Gruß
newplayer ()
Ralf54: Hier wäre Unsuis penetrantes "nun lass auch das noch los ..." mal wirklich am Platze gewesen.
Wenn man längere Zeit Zazen übt, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass man gelegentlich Zustände erfährt, die sich von dem, was man 'gewöhnlichen Geisteszustand' nennt, fundamental zu unterscheiden scheinen. Solche Zustände sind keine Besonderheit der Zen-Übung. Sie wurden von Mystikern aller Zeiten und Kulturen immer wieder erfahren und beschrieben. Es gibt die unterschiedlichsten Methoden, sie hervorzurufen - Meditation, Askese, Trance, Drogen usw. usf. Zazen ist allerdings {f}keine{/f} Methode, solche Zustände zu provozieren. Sie lassen sich lediglich nicht vermeiden - und sie sollen auch nicht vermieden werden. Sie sollen allerdings auch nicht angestrebt werden.
Jedenfalls ist es für den Zen-Übenden von Vorteil, einen erfahrenen Lehrer zu haben (und/oder der 'Gelehrtenfraktion' anzugehören ...). Dies hilft dabei, solche Erfahrungen - "wilde Zuckungen des Geistes", wie sie Dogen nennt - nicht fehlzudeuten.
{k}Bei deiner Übung des Dhyana steigt in deinem Geiste ein erleuchtender, zentraler Ort oder Punkt der Ruhe und Stabilität auf und du nimmst diesen Ort oder Punkt der Ruhe als dauernde Wohnstatt. Wenn er im Körper seinen Wohnsitz hat, so kann es nichts anderes sein als die Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck-, Tast- und Denkwahrnehmungen. Wenn sie die wahre Essenz wären, so gäbe es nirgendwo mehr etwas Falsches. Aber ist dieses wahr? Angenommen, du hättest etwas Seltsames gesehen, aber während vieler Jahre dächtest du nicht mehr daran, und dann nach langer Zeit sähest du wieder dieses Seltsame, und dieses brächte dir alles, was du gesehen hast, wieder in Erinnerung. Hat nun innerhalb dieser Essenz der Stabilität dein denkender Geist, der sich, stets bedingt durch seine Beeinflussungen, in Aktivität befindet, irgendeine Empfindung davon?
Ananda, wisse, daß diese Art von begrenzter Ruhe weder wirklich noch wahr ist. Es gleicht dies der Strömung eines tiefen Flusses, der, wenn du auf ihn blickst, ruhig und bewegungslos zu sein scheint, der aber in Wirklichkeit stetig und ununterbrochen vorwärtsfließt. Wenn dies seine Quelle nicht in den falschen Sinnesbegriffen(*) hat, wieso kommt es, daß es alle gewöhnlichen Täuschungen empfängt? Wenn es deinen Sinnesorganen, die ihre Quelle in der reinen Geistessenz haben, die aber durch Nichtwissen differenziert worden sind, nicht möglich wäre, in ihre ursprüngliche Reinheit und Einheit in die Geistessenz zurückzukehren, wie könnten dann diese gewöhnlichen Täuschungen jemals verschwinden?
Da nun durch deine Dhyanaübungen deine Sinnesorgane ihre individuellen Unterschiede verlieren, da sie tief in die reine Geistessenz eintauchen, so verlieren ebenfalls durch dieses Untertauchen diese gewöhnlichen Täuschungen ihre Existenz. In deinem jetzigen Zustand der Erringung sind diese gewöhnlichen Täuschungen sehr durchsichtig und undeutlich geworden, sie sind aber noch nicht vollkommen entwurzelt, und so wird der Geist in einem solchen Zustand sich noch in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis zu den Sinnesorganen befinden, und so gibt es Zeiten der Einsicht und Ruhe. Aber dieser Zustand teilweiser Ruhe ist nicht der vollkommene Erleuchtungszustand, denn in letzterem ist jegliche Abhängigkeit von den Sinnen beendet, und hiermit sind alle Differenzierungen und Unterscheidungen, die auf Sinnesbegriffen aufgebaut sind, auch zu Ende gekommen().
Bei unserer gewöhnlichen Meditation, z.B. vor unserer Erleuchtung, werden wir oft mit einem klaren, ruhigen Geist in sie eintreten, der Geist befindet sich jedoch noch in einem bedingten Zustand fehlerhafter Begriffe. Diese Abhängigkeit von einem nur teilweisen Besitz der Stille, als vollkommene Erreichung aufgefaßt, ist der fünfte(*) verfeinerte und konzentrierte Gedanke des "Wirrwarrs" des Geistes.
[Surangama-Sutra]{/k}
Anmerkungen:
(*) Hier ist zu beachten, dass in den buddhistischen Schriften zu den im Westen üblichen fünf physischen Sinnen stets das Bewusstsein als sechster Sinn tritt, als Organ geistiger Empfindung und Wahrnehmung (vgl. auch den zweiten Satz des Zitates). Bewusstsein wird also ebenfalls als ein 'Sinnesorgan' verstanden.
() zwangsläufig natürlich auch Differenzierungen wie 'unvollkommen erleuchtet' und 'vollkommen erleuchtet' und erst recht Unterscheidungen wie 'erleuchtet' und 'nicht erleuchtet'. Alles andere ist bestenfalls 'goseki', der 'Gestank der Erleuchtung'.
(*) Das Zitat ist Teil einer längeren Ausführung über die fünf Arten von Sinnesinhalten, die ihrerseits auf falschen Begriffen beruhen und daher als 'Ursachensphären' bezeichnet werden. Der Abschnitt des Sutra untersucht die Grenzen dieser Ursachensphären.
Du kannst davon ausgehen, dass mein latenter Widerstand gegen Deine Darstellung von Satori nicht reinem Opportunismus entspringt. Was erwartest Du für eine Antwort auf Deine Frage, von jemandem, der Satori für nicht individuell erfahrbar hält, weil es in seinem innersten Wesen nicht Gegenstand einer Frage sein kann? Wenn "es gibt" oder "es gibt nicht" nicht treffend sind in diesem Zusammenhang, kann dann Deine Frage noch funktionieren? Was ist das denn Deiner Meinung nach, was Du Satori nennst? Intellektuell kann man leicht von der Auflösung von Subjekt und Objekt sprechen. Aber nochmal: Es ist absurd irgendetwas daraus zu machen. Was bleibt denn da? Du hängst meiner Meinung nach fest im Nichts oder was auch immer für Namen Dir dazu einfallen.
Herzliche Grüße,
Gernot
Gelöschter Benutzer: Hallo mipooh
ich habe es elebt. Nicht beim Sitzen, ist mir zu weit weg von Leben. Ich habe es erlebt am Sterbebett meiner Grossmutter. Nicht das ich es da erkannt hätte, aber es war ein radikales Erleben und über jeden Zweifel erhaben und ausserhalb jeder Möglichkeit es zu "beweisen". Mich hat es über Helmut hinweg gebracht und fertig.
liebe Grüsse
Helmut
Ps Das Erleben eines Wissens trennt uns von allen Vorstellungen.
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Solche Fragen sind in einem Forum unbezahlbar.
Grüsse,
Fabian
Ich weiß es nicht.
Es interessiert mich nicht.
Was mich interessiert, ist, daß ich meine Unwissenheit, mein Leiden verringern möchte. Und das sich diese Erkenntnis nicht nur auf mich begrenzt.
Mehr kann ich dazu nicht mitteilen. Und mein Bild ist, daß mehr auch nicht notwendig ist.
Satori als Selbstzweck ? Nicht mit mir.
Gruß
newplayer ()
Wenn man längere Zeit Zazen übt, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass man gelegentlich Zustände erfährt, die sich von dem, was man 'gewöhnlichen Geisteszustand' nennt, fundamental zu unterscheiden scheinen. Solche Zustände sind keine Besonderheit der Zen-Übung. Sie wurden von Mystikern aller Zeiten und Kulturen immer wieder erfahren und beschrieben. Es gibt die unterschiedlichsten Methoden, sie hervorzurufen - Meditation, Askese, Trance, Drogen usw. usf. Zazen ist allerdings {f}keine{/f} Methode, solche Zustände zu provozieren. Sie lassen sich lediglich nicht vermeiden - und sie sollen auch nicht vermieden werden. Sie sollen allerdings auch nicht angestrebt werden.
Jedenfalls ist es für den Zen-Übenden von Vorteil, einen erfahrenen Lehrer zu haben (und/oder der 'Gelehrtenfraktion' anzugehören ...). Dies hilft dabei, solche Erfahrungen - "wilde Zuckungen des Geistes", wie sie Dogen nennt - nicht fehlzudeuten.
{k}Bei deiner Übung des Dhyana steigt in deinem Geiste ein erleuchtender, zentraler Ort oder Punkt der Ruhe und Stabilität auf und du nimmst diesen Ort oder Punkt der Ruhe als dauernde Wohnstatt. Wenn er im Körper seinen Wohnsitz hat, so kann es nichts anderes sein als die Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck-, Tast- und Denkwahrnehmungen. Wenn sie die wahre Essenz wären, so gäbe es nirgendwo mehr etwas Falsches. Aber ist dieses wahr? Angenommen, du hättest etwas Seltsames gesehen, aber während vieler Jahre dächtest du nicht mehr daran, und dann nach langer Zeit sähest du wieder dieses Seltsame, und dieses brächte dir alles, was du gesehen hast, wieder in Erinnerung. Hat nun innerhalb dieser Essenz der Stabilität dein denkender Geist, der sich, stets bedingt durch seine Beeinflussungen, in Aktivität befindet, irgendeine Empfindung davon?
Ananda, wisse, daß diese Art von begrenzter Ruhe weder wirklich noch wahr ist. Es gleicht dies der Strömung eines tiefen Flusses, der, wenn du auf ihn blickst, ruhig und bewegungslos zu sein scheint, der aber in Wirklichkeit stetig und ununterbrochen vorwärtsfließt. Wenn dies seine Quelle nicht in den falschen Sinnesbegriffen(*) hat, wieso kommt es, daß es alle gewöhnlichen Täuschungen empfängt? Wenn es deinen Sinnesorganen, die ihre Quelle in der reinen Geistessenz haben, die aber durch Nichtwissen differenziert worden sind, nicht möglich wäre, in ihre ursprüngliche Reinheit und Einheit in die Geistessenz zurückzukehren, wie könnten dann diese gewöhnlichen Täuschungen jemals verschwinden?
Da nun durch deine Dhyanaübungen deine Sinnesorgane ihre individuellen Unterschiede verlieren, da sie tief in die reine Geistessenz eintauchen, so verlieren ebenfalls durch dieses Untertauchen diese gewöhnlichen Täuschungen ihre Existenz. In deinem jetzigen Zustand der Erringung sind diese gewöhnlichen Täuschungen sehr durchsichtig und undeutlich geworden, sie sind aber noch nicht vollkommen entwurzelt, und so wird der Geist in einem solchen Zustand sich noch in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis zu den Sinnesorganen befinden, und so gibt es Zeiten der Einsicht und Ruhe. Aber dieser Zustand teilweiser Ruhe ist nicht der vollkommene Erleuchtungszustand, denn in letzterem ist jegliche Abhängigkeit von den Sinnen beendet, und hiermit sind alle Differenzierungen und Unterscheidungen, die auf Sinnesbegriffen aufgebaut sind, auch zu Ende gekommen().
Bei unserer gewöhnlichen Meditation, z.B. vor unserer Erleuchtung, werden wir oft mit einem klaren, ruhigen Geist in sie eintreten, der Geist befindet sich jedoch noch in einem bedingten Zustand fehlerhafter Begriffe. Diese Abhängigkeit von einem nur teilweisen Besitz der Stille, als vollkommene Erreichung aufgefaßt, ist der fünfte(*) verfeinerte und konzentrierte Gedanke des "Wirrwarrs" des Geistes.
[Surangama-Sutra]{/k}
Anmerkungen:
(*) Hier ist zu beachten, dass in den buddhistischen Schriften zu den im Westen üblichen fünf physischen Sinnen stets das Bewusstsein als sechster Sinn tritt, als Organ geistiger Empfindung und Wahrnehmung (vgl. auch den zweiten Satz des Zitates). Bewusstsein wird also ebenfalls als ein 'Sinnesorgan' verstanden.
() zwangsläufig natürlich auch Differenzierungen wie 'unvollkommen erleuchtet' und 'vollkommen erleuchtet' und erst recht Unterscheidungen wie 'erleuchtet' und 'nicht erleuchtet'. Alles andere ist bestenfalls 'goseki', der 'Gestank der Erleuchtung'.
(*) Das Zitat ist Teil einer längeren Ausführung über die fünf Arten von Sinnesinhalten, die ihrerseits auf falschen Begriffen beruhen und daher als 'Ursachensphären' bezeichnet werden. Der Abschnitt des Sutra untersucht die Grenzen dieser Ursachensphären.
Gasshô,
SoGen
Du kannst davon ausgehen, dass mein latenter Widerstand gegen Deine Darstellung von Satori nicht reinem Opportunismus entspringt. Was erwartest Du für eine Antwort auf Deine Frage, von jemandem, der Satori für nicht individuell erfahrbar hält, weil es in seinem innersten Wesen nicht Gegenstand einer Frage sein kann? Wenn "es gibt" oder "es gibt nicht" nicht treffend sind in diesem Zusammenhang, kann dann Deine Frage noch funktionieren? Was ist das denn Deiner Meinung nach, was Du Satori nennst? Intellektuell kann man leicht von der Auflösung von Subjekt und Objekt sprechen. Aber nochmal: Es ist absurd irgendetwas daraus zu machen. Was bleibt denn da? Du hängst meiner Meinung nach fest im Nichts oder was auch immer für Namen Dir dazu einfallen.
Herzliche Grüße,
Gernot
ich habe es elebt. Nicht beim Sitzen, ist mir zu weit weg von Leben. Ich habe es erlebt am Sterbebett meiner Grossmutter. Nicht das ich es da erkannt hätte, aber es war ein radikales Erleben und über jeden Zweifel erhaben und ausserhalb jeder Möglichkeit es zu "beweisen". Mich hat es über Helmut hinweg gebracht und fertig.
liebe Grüsse
Helmut
Ps Das Erleben eines Wissens trennt uns von allen Vorstellungen.
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