Hallo,
schon oefters habe ich hier ja die Frage gestellt: Wozu Zen? Und habe mich immer wieder aufgerafft.
Doch nun bin ich schon wieder an dem Punkt: Mir erscheint Zen so sinnlos und leer, ich verstehe nicht, wozu ich es mache, und warum.
Und ich wuerde es schon gar nicht mehr machen, wenn da nicht die Zen-Gruppe waere, die mich als wichtiges Mitglied sieht und meine Anwesenheit braucht.
Frueher, als ich das Jetzt ohne jede Tradition, ohne Sangha, ohne Zen uebte, war es alles so viel intensiver, so viel lebendiger. Es fuehlt sich so tot an, diesen Traditionen zu folgen, nicht verstehend, wozu sie gut sein sollen.
Und auch das Leben hier auf zen.de war fuer mich frueher viel sinnreicher, viel wertvoller.
Alles ertrinkt nun in dieser grossen Leere, und was kann ich tun?
Gute Nacht,
Nina
schön mal wieder was von dir hier zu hören.
An diesem Punkt den du da beschreibst war ich auch schon mehrmals.
Ich habe in einer Soto Gemeinschaft geübt. Da gab es kein Gespräch (Dokusan) mit dem Lehrer/Meister. Nur Sitzen (Shikantaza).
Man wurde vor eine Wand gesetzt und ging davon aus das sich schon alles von selbst regeln würde.
Ich habe dann die Sangha gewechselt. Ich habe jetzt ständigen Kontakt zu meinem Lehrer, auch ausserhalb der Sesshins. Das hilft.
Klar letztendlich kommt es nur auf uns selbst an. Aber so wars bei mir.
Die Leere die du beschreibst ist ja auch eine Abwesenheit von Konzepten. Klar weiß man da nicht mehr warum man das alles macht.
Ich denke du bist an einem wichtigen Punkt. Sei mal gespannt und offen für das was jetzt kommt bzwschon das ist.
Gruß Sundro
Das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein. Es gibt Krisen. Zen ist nicht außerhalb des Lebens. Du hast einen Hänger, na und? Wenn Dir Deine sangha momentan ein Halt bietet bzw. fordert, dann sei glücklich darüber.
Was wäre, wenn Du an dieser Stelle abbrechen würdest mit Zazen? Aus meiner Erfahrung kann ich Dir von einer immens großen Hölle berichten, zu der Deine momentane Krise ein Kinderspiel ist.
Das geht vorüber!!!
Grüße
Dae Kyong
ich bin kein Zen-Experte, obwohl ich mich doch innerlich als Zen-Buddhist fühle. Ich bin einen anderen meditativen Weg gegangen, aber ich kann Dir sagen, daß es einfach vor einem sogenannten „Durchbruch“ oft diese Art „Krise“ gibt, wo der spirituelle Weg leer und sinnlos erscheint; das ist der Punkt, an dem man nicht aufgeben sollte. Es gibt diese „leeren“ oder „inkompetenten“ Zeiten, die manchmal sogar über einige Jahre gehen können, aber dann kommt doch der Durchbruch auf eine „schönere, bessere Stufe“, zu einem Zeitpunkt, wo man es gar nicht erwartet hat (verzeih mir die mangelnde Art der Formulierungen, aber mir fallen gerade nicht die passenden Worte ein). Ich würde nicht aufgeben an Deiner Stelle. Ich habe es so gemacht, daß ich mir gesagt habe, gut, jetzt geht’s mir nicht gut damit, ich mache jetzt Pause und lasse es mir anderweitig gut gehen. Oft kam dann in dieser Pause der Durchbruch. Eine Lösung kann man ja nicht erzwingen. Eine schöpferische Pause ist besser, als sich aufzureiben. Gib das Problem einfach ab, an den großen Geist, an das Universum; laß die Sache sich von alleine lösen, irgendwann fällt sie Dir in den Schoß... . nur, daß Du nicht aufgibst, innerlich; darauf kommt es an. Denk doch mal an Deine „Saat“, die Du ausgesäht hast, vielleicht siehst Du gar nicht, wie das Gras schon wächst, ziehe also noch nicht an den jungen Halmen... alles braucht seine Zeit. Hab Geduld mit Dir.
(P. S. ich habe eine humorvolle, schräge Kurzgeschichte geschrieben, hier im Forum, wo es u. a. auch um die Sinnlosigkeit „auf dem Weg“ geht; vielleicht bringt sie Dich zum Lachen und Du findest durch sie zu etwas Distanz zu Dir selbst. „Erleuchtung & Humor, Kurzgeschichte“ )
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen. Liebe Grüße,
rikyu
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