keine_Sicherheit: Und, wie findste mein neobuddhistisches Märchen vom Erhabenen aus dem Sachsenlande, seinem Schüler Michananda, der Novizin Frau Lehmann und Roshi Schrotti? Mir war einfach nur langweilig und ich brauchte ein bissl kreativen Output.

Also wenn ich kein eigenes Bewußtsein habe, wie nennt man dann meinen kranken Scheiß, lol. Ich halte mich nämlich selbst für nen ziemlichen Exzentriker, der sich jenseits der Masse bewegt. Aber daß ich a little bit crazy bin zur Zeit, ist auch nur ne Phase. Irgendwann werd ich auch wieder zum Langweiler schrumpfen.

keine_Sicherheit: Vielleicht kann man die gesamte menschliche Existenz einfach nur reduzieren auf einen Weg durch eine Geisteskrankheit. Meiner verlief so: Von der Neurose zur Manie. Von der Manie zur Depression. Von der Depression in die paranoide Psychose. Und von der paranoiden Psychose in die multiple Persönlichkeitsstörung. Weiter bin ich noch nicht gekommen, aber ich bin gespannt was der nächste Schritt sein wird.

keine_Sicherheit: Keine Musik - und die Welt verliert ihren Zauber sowie ihren Schrecken.

keine_Sicherheit: Und um noch mal auf die Sache zurückzukommen, daß die Wirklichkeit ziemlich unspektakulär ist. Das erfährt man wohl auch nur dann so, wenn man lange Zeit keine Musik mehr angehört hat. Denn der Einfluss der Musik macht Dinge erst spektakulär, weshalb sie ja auch überall eingesetzt wird, wo man den Menschen Sensationen verkaufen will: Werbung, Spielfilme und Serien, Dokus,... aber auch im Zirkus und Theater, auf Verkaufsmessen, in der Kirche, ja selbst in buddhistischen Tempeln (was mich übrigens verwundert) Musik hat die Kraft, Dinge zu dramatisieren (z.B. Orgelmusik von Bach) aber im Gegenzug auch Dinge zu verharmlosen (z.B. New-Age-Musik von Oliver Shanti). Naja, und soviel Musik wie es auch gibt, genauso viel Schablonen existieren dann auch, in welchem Licht die Wirklichkeit einem erscheinen kann. Wir sagen dazu immer: Filme schieben. Aber eigentlich ist da nix groß dabei, wenn ein Atompilz am Horizont zu sehen ist oder die Erde bebt. Stinkgewöhnliche Naturschauspiele - ohne Zauber, ohne Schrecken.

keine_Sicherheit: Mein Kumpel Micha sagte mir mal nen ziemlich klugen Spruch: Nichts ist weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu. Den find ich irgendwie immer noch am Besten. Denn der "Himmel auf Erden" ist als Dauerzustand genauso belastend wie die "Hölle auf Erden". Wenn die Menschheit als ganzes das mal checken würde, dann könnte dieser Planet auch ein neues Gesicht bekommen. Wir müssten einerseits für immer weg von dem Streben nach einer heilen Welt und andererseits auch weg von der gegenteiligen Destruktivität. Denn beides bedingt sich.

keine_Sicherheit: Naja, ich würde mich nicht so sehr in Sicherheit wägen. Denn ich machte schon die bittere Erfahrung, daß ich damals glaubte, alles sei gut bzw. ich sei gut - und plötzlich: Peng! brach das Böse wieder über mich ein. Und ich glaub, so ne Wechsel von "Everything allright!" zur alptraumhaften Tragödie machte ich schon mehrmals in meinem Leben durch. Und jedesmal wars anders. Meine Theorie: Das Gute und das Böse existieren schon seit Anbeginn der Zeit und werden auch bis in alle Ewigkeit existieren. Weshalb man wohl auch nur zwischen den Welten hin und herwandern kann, ohne daß es dabei ein endgültiges Happy End geben wird, aber gleichzeitig eben auch kein endgültiges Bitter End. Das Gute in mir war in besagten Phasen immer anders geartet genauso wie das Böse. Mal zeigte sich das Gute in einer Bescheidenheit, mal in einer Hilfsbereitschaft, mal in Mitgefühl, mal in Freigiebigkeit, usw. aber ebenso das Böse: mal war es Sadismus, mal war es Vergewaltigung, mal war es Fiesheit, mal war es Arroganz,... Jedenfalls durfte ich im Laufe meines Lebens schon die unterschiedlichsten Arten an guten wie bösen Seiten an mir erfahren. Und ich weiß, daß nach jeder guten Phase wieder ne böse folgt, aber ebenso nach jeder bösen Phase wieder ne gute...

keine_Sicherheit: ok.

Naja, Revolution klingt irgendwie zu bombastisch. Denn eigentlich ist die Wahrheit ja etwas ziemlich unspektakuläres. Aber mir war einfach mal danach, ein bißchen nach "Dharma 4 the kids".

Ne, mir is bewußt geworden, daß mein Leben erst seitdem so beschissen verlief, seit ich wieder angefangen hatte, nach Anerkennung zu lechzen. Das tat ich hauptsächlich mit meiner Musik. Aber je mehr ich süchtig wurde nach positivem Feedback von anderen, desto mehr verlor ich an Selbstachtung und desto unsicherer wurde ich, wenn man mich irgendwie anfeindet. Das ging bis zur totalen Paranoia, daß ich überall wo Leute reden, dachte, die lästern über mich ab.

keine_Sicherheit: http://wwwcdn.net/ev/assets/images/vectors/afbig/8e3a76994ee95097640255c3bd96e92f-buddha-head-clip-art.jpg

keine_Sicherheit: Abschließendes Teisho von Roshi Schrotti:

"Liebe Sangha-Freaks! Ihr alle wisst, daß der altbackene Dharma, der auf Shakyamuni zurückgeht nichts mehr bringt in der heutigen Zeit und nur noch so vor sich hermuffelt. Weshalb er auch nur noch interessant ist für die Oberschicht der kapitalistischen Gesellschaft und in dubiosen Machenschaften wie dem Manager-Zen seinen traurigen Niedergang feiert. Deshalb haben wir uns hier im tiefsten Underground zusammengefunden, um die Ankunft des Zukunftsbuddhas zu feiern, welcher "Maitreya" genannt wird und der wie ihr ja alle wisst, nichts am Hut hat mit der 2600 Jahre alten verkorksten Linie irgendwelcher Möchtegern-Patriarchen. 2012 hat begonnen. Die Revolution kann beginnen, wenn alle so weit sind... WIR WARTEN!

keine_Sicherheit: Frau Lehmann lächelte. Und der Erhabene sprach: "Hiermit habe ich das Dharma-Siegel der Frau Lehmann aufgedrückt. Himmel und Erde sind Zeuge... Also was ist Frau Lehmann, werden sie ihren Dienst gewissenhaft erfüllen? Dann kann ich mich ja endlich aus dem Staub machen und die Arschkarte hat jetzt ein anderer, hehehe... Viel Spaß und Hals-und-Beinbruch!" Sagte er und war verschwunden. Und Frau Lehmann begann ihren Aufbruch zu neuen Ufern...

keine_Sicherheit: "Hach, was für ein Spaß. Kindergarten-Zen fetzt mehr als Erwachsenen-Zen, lol..." musste sich die alte Frau Lehmann eingestehen, die diesen Dialog von weitem vernahm. Daraufhin ging sie zum Erhabenen und bat um Eintritt in die Sangha. Der Erhabene fuhr sie an: "Haste es endlich satt, auf der falschen Seite zu stehen? Klär das alles erstmal mit Dir selbst und dann komm wieder! Ich werde dann aber nicht mehr da sein. Kannst ja selbst Meister werden und Schüler um Dich scharen. Ich jedenfalls werde meinen Meistertitel demnächst an den Nagel hängen und einfach nur noch mein Leben leben." Frau Lehmann war verdutzt. Der Erhabene sagte: "Macht nix, ich bin nicht der Erste und Du bist nicht die Letzte. Wird schon werden. In diesem Sinne, machs gut!"

keine_Sicherheit: Darauf entgegnete sein Schüler Michananda: "Wie Recht Du hast, Meister. Der welcher das Streben nach Anerkennung aufgegeben hat und auch Verachtung gut wegstecken kann, ist wahrlich der Sieger. Ach, wie armselig sind doch all jene Dummköpfe, die von anderen stets Bewunderung und Verehrung brauchen und anfangen zu klagen, wenn sie Verachtung kassieren." Darauf entgegnete der Erhabene: "Verurteile sie nicht dafür, denn auch sie werden es irgendwann einsehen." Michananda verneigte sich und ging. Der Erhabene rief ihm hinterher: "Warum verneigst Du Dich? Du weißt doch, daß es mir nix bedeutet."

(Auszug aus dem Keine_Sicherheit-Sutra)

keine_Sicherheit: "Wenn andere sich unterhalten, hast Du Sendepause!" war so ein Spruch, den mein Vater oft zu mir sagte als ich Kind war. Jetzt fällt er mir wieder ein, und es ist sehr relaxend, dadurch wieder in die schweigsamen Gefilde zu kommen - ausgeklinkt aus jeglicher Konversation. Selbst wenn neben mir die Leute lauthals über mich ablästern, so rauscht das nur an mir vorbei. Denn ich weiß, ich bin was besseres wenn ich mich in Schweigen hülle ;)

keine_Sicherheit: Hab ich mir auch schon gedacht. Vom Lotusduft des Buddha-Spirits hab ich erstmal genug und vergnüge mich derweil am Erdölgeruch von düsterem Oldschool-Techno. Na gut, Scooter gehört da nicht mit dazu. Aber vielleicht kennste ja "Destiny" von Insider. ein geiler Underground-Track von 1991. Ich bastel wohl besser auch wieder so ne Tracks mit meinem Projekt "Blacklight Underground" anstatt mich hier im Netz auszukotzen. Das freut meinen PC mit Sicherheit mehr. See you then, be good, byebye!

keine_Sicherheit: Mag sein. Techno la droga, hihi... keine andere Musikrichtung birgt einerseits so nen Suchtfaktor aber andererseits auch so ne beschissenen Begleiterscheinungen wie die elektronische Tanzmusik. Naja, ich werd mir erstmal vornehmen, mich auf 70 kg runterzuhungern und dann vielleicht wieder Party zu machen. Den Zen-Weg kann ich immer noch gehen, wenn ich ein 80jähriger alter Opi bin. cya!

keine_Sicherheit: Grottenschlecht und potthässlich!

Da sag ich nur: Let's celebrate the ego. Und zwar einfach nur aus einem Grund: Um die ganzen buddhistischen Negativ-Muffel zu ärgern, hehehehe

http://www.youtube.com/watch%3Fv=7Twnmhe948A

(okay, is vielleicht schon zu altbacken, aber immer noch gut irgendwie)


Dae Kyong, you lose!

keine_Sicherheit: Jedes Kind versteht's, nur der dumme Dae Kyong nicht:

Kaffee und Zigaretten drücken übelst und machen somit depressiv. Musik hingegen schiebt übelst und macht somit manisch. Beides in Kombination sorgt für ein inneres Auseinanderklaffen und macht somit schizophren. Falls Du mit diesen Krankheitsbegriffen was anfangen kannst. Selbst mit Buddhismus/Zen überlistet man nicht die Natur, die nunmal so funktioniert wie sie funktioniert.

keine_Sicherheit: Icke hab grad een Bild jemalt und datte sieht so aus:

Ein dreistöckiges Haus mit jeweils einem Männlein in jedem Stockwerk. Ganz oben steht eins mit nem MP3-Player auf den Ohren und ruft lachend nach unten: "Na, ihr Depris!" Ganz unten steht ein Männlein mit ner Kaffeetasse und ner Zigarette in den Händen und grummelt nach oben "Alle abgehoben!" Und in der mittleren Etage steht ein Männlein ohne das alles und hat ne Gedankenblase überm Kopf, wo nix drin ist. Sagt ne Menge aus, oder? Tja, that's the way it goes, my friends, lol

keine_Sicherheit: Vielleicht liegt's ja wie ich schon die ganze Zeit vermute, an der Musik, daß ich mich in manischen Zuständen befinde. Die Erfahrung, daß Musik einen in die Manie befördert, mach ich nicht zum ersten mal. Lange Zeit ohne Musik, fällt man zurück in die Depression, von wo aus selbst die düsterste Gruftie-Mucke schon wieder ein Kick Richtung Manie bedeutet...