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mipoohji:
Ich frage mich oft, warum zwingen sich Menschen in Kategorien zu denken, mit denen sie so ganz und gar nicht klarkommen?
Früher fiel mir das gelegentlich auf, wenn von Relativitätstheorie oder Quantensprüngen oder sowas die Rede war.
Da müssen Menschen physik studieren um halbwegs nachvollziehen zu können, was gesagt wurde und andere lesen mal so eben im Yps-Comic, der PM oder ähnlichen pseudowissenschaftlichen Werken und meinen nun mitreden zu können...
Du setzt in Deinem Gedankengang offenbar Gehirn mit Bewusstsein gleich. Auf eine solche Idee käme ich gar nicht erst...
Wir sollten lieber von Dingen sprechen, die uns zugänglich sind. Holz hacken und Wasser holen ist ja nicht mehr zeigemäß, aber vielleicht finden wir etwas, das sich zumindest auf derselben Ebene befindet...
mipoohji:
Ja, das klingt völlig verrückt. Und wer sowas geschrieben haben soll, dem sollte man man sein Diplom entziehen...
Als der Buddha eine Blume hochhielt, soll nur einer gelächelt haben...
Wie wenige mögen noch lächeln, wenn Psychologen ganze Blumenmeere von Buchstaben hochhalten...?
mipoohji:
Einstein hat das aber nicht auf ein Ich oder Wir bezogen...
Du musst gar nicht an der Vorstellung festhalten, dass Du es seist der denkt und lebt. Deine Wirklichkeit erledigt diese Verbindung für Dich.
Viel schlimmer ist allerdings das Festhalten der Idee, das Ich sei ja "eigentlich" das Ganze. Denn das ist nur eine Illusion.
Nicht Du (als ein Ich) wirst in die Wandlung gehen, sondern das komplette System wird versagen. Dabei verliert sich die Ichfunktion und der Rest wird recycled.
Aber wer mag sowas akzeptieren...? Dann träumen Menschen lieber...
mipoohji:
Weder... noch... dann hast Du endlich mal bewiesen, dass Du in der Schule anwesend warst...
(zB, denn vielleicht hast Du auch nur gelesen, dass es so ist)
mipoohji:
Herzchen, Du träumst und nennst das Erwachen...
Jetzt, wo Du langsam beginnst Zusammenhänge darzustellen, bemerke ich das erst...
Wohin hast Du Dich da nur verlaufen?
Dieses Ich (Du sagst wir, das sind die vielen Ichs) ist nur eine Funktion, ähnlich wie ein Arm oder ein Finger einer Hand. Eine wichtige Funktion, denn sie ist Dein Leben lang dafür zuständig, dass Du den Kontakt zu Dir und der Umwelt nicht verlierst.
Sie ist auch der Finger, der auf den Mond zeigt, wenn jemand Mond gucken möchte. Und sie kann auch im Leben vorübergehend aus dem Blick geraten. Dann ist da kein ich mehr zu erkennen und eine Wahrnehmung von Trennung ist aufgehoben.
Das bedeutet aber doch nicht, dass die Trennung nicht mehr da sei. Das ist mit äusserster Vorsicht zu genießen... sonst kommt es zu Schlußfolgerungen für die es absolut keinen Grund gibt.
Nach jeder Erfahrung von So-heit kehrst Du zurück in die Dualität. Nun aus der Dualität heraus zu behaupten, eigentlich wärest Du So-heit, ist eine falsche Schlußfolgerung Deines Ichs. Du bist ein Mensch, und so traurig das für Dein Ich sein mag, bist Du begrenzt und hast lediglich die Gnade erfahren, einmal kurz über den Tellerrand geblickt zu haben. Nicht Du bist der Schöpfer, der Schöpfer ist auch Du. Aber auch alles andere.
Nun nenne ihn meinetwegen Energie, ist doch nur ein Wort. Nicht Du bist Energie, sondern Energie ist auch Du. Aber auch alles andere, das was Du so siehst. Und das bist nicht Du.
Du wirst erlöschen, wie eine Flamme erlöscht, wie eine Blume verwelkt. Das mag Dir nicht gefallen und Du wünschst Dir vielleicht, Du seiest zumindest der Gärtner. Dabei verpasst Du ein Stück Deiner Blütezeit...
Lass doch Vergangenheit Vergangenheit sein und mach die Angelegenheit nicht komplizierter als sie ist. Du bist Mensch, und das ist gut so. Geniesse es.
unser Gehirn steuert das Zusammenwirken von schätzungsweise 100 Billionen Lörperzellen gleichzeitig. Nehmen wir es eine Nummer kleiner so bleiben etliche Organe und ziemlich viele Muskeln, die einzeln und zusammen wirken können. Dies alles gleichzeitig.
Und da kommst Du auf die glorreiche Idee, dass ausgerechnet im Bewusstsein nur entweder die eine oder die andere Funktion möglich sei?
Multitasking, wie wir es von Computern modellhaft kennen, ist ein Fliegenschiß gegen das was ein Gehirn zu leisten vermag.
Den Fokus der Wahrnehmung wirst Du tatsächlich jeweils nur auf einen "Punkt" ausrichten. Das bedeutet aber nicht, dass die Wahrnehmungen deswegen nicht mehr geschehen. Nicht einmal, dass sie dem Bewusstsein nicht mehr zur Verfügung stünden. Denken, Fühlen, Handeln gleichzeitig, wieso ist das passiert, dass Du das nicht erkennst? Was ist da beim Samu, wenn Du gezielt und kontinuierlich etwas bestimmtes tust?
Oder während des Kinhin, mag sein, dass Du sehr wenig Deine Gedanken beachtest... so schwierig ist es ja auch nicht gleichmäßige Schritte zu unternehmen... aber fühlst Du nicht den Boden unter Deinen Füßen während Du den Weg siehst?
Vergiß Dogen, wenn er mitschuldig sein sollte, dass Du ihn nicht verstehst und sieh selber. Er beschreibt einfach nur und dies recht klar, wie ich finde. Ich habe irgendwann aufgehört sowas zu lesen, ich sprach ja mal davon, dass ich damals Laotse in den Müll geschmissen habe (das Buch natürlich). Denn das alles erleben wir doch selbst, was die Jungs so geschrieben haben.
Es scheint manches so richtig was Du sagst, dass es mich überrascht, wie falsche Schlüsse Du ziehen kannst...
mipoohji:
Du denkst also, wir wären die Schöpfer dieser Welt... interessant...
Ich hatte eigentlich immer geglaubt, Du seiest nur ein wenig verschroben.
Naja, ich wünsche Dir einen guten Morgen
und wenigstens ein bischen Zufriedenheit
mipoohji:
Es ist sicher richtig, darüber mal nachgedacht zu haben, dass Leben immer jetzt stattfindet und dass Vergangenheit vergangen ist und somit nur als Erinnerung vorliegt. Wobei dieses "nur" mit Vorsicht zu genießen ist, denn manchmal sind Erfahrungen aus der Vergangenheit wertvoll für die Haltung in der Gegenwart und auch für Planungen.
Auch eine Zukunft wird voraussichtlich als ein Jetzt erscheinen, das ist aber weniger sicher vorhersehbar als die Vergangenheit erinnerbar ist.
Im Zusammenhang mit den "großen Lebensfragen" halte ich es nicht für verzichtbar, sich das alles mal klargemacht zu haben. Wenn es aber soweit geklärt ist, dann sollte das nicht zentrales Thema des Wegs bleiben müssen, denn da gibt es dann doch auch noch mehr zu erledigen.
Zum Jetzt, das auch nur eine Vorstellung sein könnte, möchte ich den Begriff der Perzeption mal andeuten. Der steht dafür dass man die Gegenwart auch (nicht nur) durch die Brille der Erfahrungen und des Gelernten wahrnimmt. Dabei ist es zunächst unerheblich ob dieses Gelernte richtig oder falsch ist.
Was sicher am Jetzt bemerkenswert bleibt, dass nur dort (also hier) eine Wahl des Handelns gegeben ist. Wenn jemandem also die Welt nicht gefällt, ist immer jetzt der richtige Augenblick, Veränderungen einzuleiten, Weichen zu stellen. Vergangenheit ist nicht veränderbar und Zukunft nicht vollständig genug kalkulierbar.
Dauerhaft wird niemand ohne Vorstellungen (im Sinne des bisher besprochenen) auskommen. Ebenso wird niemand ohne Denken auskommen. Von daher muss es einen sinnvollen Umgang mit beidem geben und es kann nicht sinnvoll sein, sie abschaffen zu wollen.
Was allerdings möglich und durchaus (aus meiner Sicht) erstrebenswert ist, sind Zeiten, in denen weder Gedanken noch Vorstellungen leitend wirken. Noch besser wenn es dann auch mal gelingt, einen nennenswerten Zeitraum lang ganz ohne diese zu sein. (Keinesfalls dauerhaft)
Ich halte das deshalb für erstrebenswert, weil einem ein solches Erleben eine Position verschafft, in der man auch zu seinen üblichen Gedanken, Vorstellungen, Konzepten etc. einen Abstand haben kann. Dies kann einen dazu befähigen auch im "Normalzustand" auf die Erinnerung daran zurückzugreifen und somit eine größere Freiheit auch den eigenen Konzepten gegenüber zu gewinnen.
Zazen bzw Meditation, aber auch andere, "modernere" Methoden sind bestens geeignet, sich mal von allem Ballast zu befreien, auch von sich selbst (als Person).
Das ist nicht Selbstzweck, sondern eine Möglichkeit, gut sortiert durch´s Leben zu gehen.
Ich geh dann mal Holz hacken und Wasser holen...
Gruß
mipooh