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mipoohji:
Eine schöne Darstellung Deines Horizonts...
Du erwartest immer dasselbe Ergebnis, ja Du erkennst nicht einmal wenn etwas völlig anderes auftaucht...
mipoohji:
Das musst Du mir nicht unbedingt jedesmal drunterschreiben. Ich weiss das schon lange. Du hast Angst Dich zu infizieren an der ansteckenden Gesundheit...
mipoohji:
Ist alles ganz einfach, Reiner.
Ich habe eine Vorliebe für die Wahrheit und mag Lügen nicht.
Dass Du derzeit mir nicht ähnlicher werden möchtest, kann ich gut verstehen, gerade unter dem Aspekt. So werden wie ich würde sowieso nicht gehen, denn ich bin schon ich. Aber Du könntest Du werden...
mipoohji:
Irgendwie kommst Du leicht vom Thema ab... vielleicht zu wenig geübt?
Wer spricht denn von einer Tradition? Ich spreche von Zazen. Ich kenne das, weil ich es praktiziert habe. Ich habe etliche Methoden praktiziert, sie alle bewirken dasselbe, egal wie sehr Traditionalisten darauf beharren mögen, dann doch Exklusivrechte auf Sein zu haben... ;)
Zazen ist ein Schlüssel, eine Methode. Die wird hinreichend beschrieben und die beschreibe ich nicht. Ich beschreibe was da passiert und das ist nur vom selben Prinzip abhängig, welchem auch Zazen unterliegt. Das Hinwenden zur eigenen Mitte als Prozess, auch kurz Meditation genannt.
Andere nenne es anders, ich bevorzuge meist diesen Begriff, weil er für mich schön klar ist.
Gruß
mipooh
(der an Reiners Hobbys gar nicht interessiert ist, weil er sie für Privatsache hält)
mipoohji:
Tja, es gibt Menschen, die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Du ideologisierst, mein lieber Unsui. Wenn Du Dich mal ehrlich erinnerst, was alles so in Deinem Leben mit Zazen passiert ist, dann wirst Du wissen, dass all das was ich beschrieben habe dabei und dadurch auch passiert.
Davon, dass eine ständige Beschäftigung mit der eigenen verkorksten Seele stattfinden soll, habe ich ja nun nicht gesprochen.
mipoohji:
Ein arroganter Angeber wird man nicht dadurch, dass man sich Wünsche erfüllen konnte sondern durch den Neid auf die Wunschlosigkeit anderer.
Wünsche sind merkwürdig... Du erfüllst den einen und schon ist der nächste da. Wunscherfüllung ist nicht dasselbe wie die Erfüllung von Bedürfnissen.
Niemand hat ein Bedürfnis nach Ferraris. Das Bedürfnis ist allenfalls komfortable Mobilität.
Behautet jemand von sich, sich innerhalb einer Woche den Wunsch nach einem Ferrari erfüllen zu können, so sagt er mir damit auch, wie leichtfertig er bereit ist andere Menschen zu betrügen. Mal abgesehen davon muss ich ja einkalkulieren, wer das sagt... ein arroganter Angeber. Was bedeutet, dass ich auch die Dimension etwas verkleinern muss um zu einem Wahrheitsgehalt einer solchen Aussage zu kommen.
Das Opferlamm in Dir hat mit dem was Du erreicht hast nicht viel zu tun. Es taucht immer dann auf, wenn Du mit Deinen Erfolgen nicht zufrieden bist, aber nichts dafür tun möchtest, sie zu erreichen. Ganz besonders erlebe ich bei Dir die Verzweiflung dann, wenn Deine arrogante Angeberei nicht zu Bewunderung führt sondern eine kritische Auseinandersetzung beginnt. Damit kannst Du nicht erfolgreich umgehen, sondern entziehst Dich ihr. Entweder durch Arroganz oder durch die Opferrolle.
Beide Extreme kennen wir nun aus tausenden von Postings.
Woran ich oft denke, wenn ich Menschen begegne, die irrational Stolz mit sich herumtragen, das ist das Bild eines kleinen Kindes, das auf das Töpfchen gesetzt wurde. Die halbe Verwandtschaft steht um es herum und spielt verzückten Jubel, sobald das Geschäft erledigt ist.
So ein Kind wird zunächst etwas irritiert sein, freut sich aber wie ein Schneekönig darüber dass alle sich so zu freuen scheinen. Und gelernt hat es dann, dass selbst ein Vorgang wie eine Stuhlentleerung in aller Öffentlichkeit Grund für das Jubeln ist.
Das Kind weiss nicht, dass die Verwandten nur keine Lust mehr hatten abzuwarten bis das Kind von ganz allein nicht mehr mag, wenn die Kacke in der Windel stört. Es vergisst auch, woher der Stolz gekommen ist und dass es eigentlich betrogen wurde.
Erziehende, meist die Mütter, sind schon merkwürdige Wesen. Jede kleine Rotznase wird zum zukünftigen Weltenherrscher hochstilisiert, und sei sie noch so minderbegabt... vom Bedürfnis nach Anerkennung und Respekt ist sowas um Welten entfernt.
Man kann sie immer noch erkennen, diese Menschen. Sie sind stolz auf Selbstverständlichkeiten und sie wollen nichts davon wissen, dass sie lediglich einer von mehr als sieben Milliarden Menschen sind. Auch nicht, dass all die anderen sieben Milliarden ebenfalls Mütter und Verwandte hatten und dass viele von ihnen auch mal auf einem Töpfchen saßen. Sie haben sich an "Erfolge" gewöhnt. Ja, sie gehen sogar noch viel weiter...
Ich sehe sie manchmal in Talkshows, diese superreichen Stars, wenn sie dort erzählen, wie hart sie arbeiten. Man kann ihre Überheblichkeit sehen in ihren Attitüden, in ihrem gekünstelten Verhalten und sie erwarten nichts als ständige Bewunderung. Sie sitzen immer noch auf dem Töpfchen und wollen weitere Jubelschreie.
Wann wirst Du dem "Erfolg" entsagen? Denkst Du denn wirklich, Du hättest immer richtig hingeguckt? Die Schmeichler durchschaut, die Dich getäuscht haben? Oder Dich selbst durchschaut, wenn Du in Deiner Gier nach Beifall mal wieder aus Mißerfolgen Erfolge gemacht hast?
Der größte wirkliche Erfolg, den ich einem Menschen gönne, ist der sich selbst zu kennen. Und dies ist etwas, das besser in Ruhe und nur mit sich selbst stattfindet. Während man zB im Zazen sitzt und miterlebt, welche Wünsche, Gedanken, Gefühle, Vorstellungen und Ideen in einem auftauchen und wenn man erlebt, wie sehr einige von denen an einem zerren und einen hinaustreiben wollen in die Welt, in die man nach der Übung ja sowieso wieder gehen wird.
Und wenn dann, nach vielen Zeiten der Übung langsam eine Beruhigung etlicher Antriebe einsetzt, man erkennt, dass viele dieser Antriebe gar nicht eigene sind, sondern "erlernte", von anderen aufgedrückt wurden.
Wie von den Verwandten als Du auf dem Töpfchen saßest. Das Töpfchen ist nur ein Bild und steht für die vielen Male in denen Du getäuscht wurdest.
Über ein Christkind hinter dem sich Eltern versteckten, den lieben Gott, den manche mißbraucht haben um Dir Angst zu machen, die Politiker, die sich christlich nannten, aber teuflich wirkten. Usw....
Wenn Du dann also langsam entdeckst, dass es Antriebe waren, die nicht Deine sind, und wenn Du sie dann nach und nach auch loswerden kannst. Wenn Du bemerkst, wie genießbar Dein Leben wird sobald Du Dich nicht von jedem Luftballon zu einem Wunsch und dessen unbedingter Erfüllung zwingen lässt, sondern stattdessen einfach die frische Luft wirklich geniessen kannst, die da in jedem Moment zur Verfügung steht.
Wenn Du endlch frei wirst, nicht äußerlich, kann ja sein, dass man Dich im Gefängnis verwahrt, sondern innerlich, weil Du keine Gefühle mehr reproduzieren musst, die gar nicht zu Dir passen, sondern Dich einfach wohlfühlst und geniesst, dass Du jetzt lebst.
Da entsteht kein bedürfnisloser Mensch, keine Angst. Und da entsteht auch nicht der Zwang zum Asketen zu werden. Kann aber passieren, dass Dich kaum noch jemand versteht, weil Du nicht wie "alle" anderen dem Mammon nachrennst. Aber Du weisst, das muss Dir niemand beweisen, dass Du tief zufrieden bist und gar nicht rennen musst.
Du wirst trotzdem essen und trinken, Du wirst Dich wahrscheinlich auch bekleiden und manche Farben anderen vorziehen. Aber es sind nicht mehr die Farben, die eine Mode diktiert und Du frißt vielleicht nicht mehr den Müll in Dich rein, den Dir eine Nahrungsmittelindustrie andrehen möchte.
Du wirst sicher auch kritisch sehen, dass um Dich herum eine Menge an Unsinn existiert, nur Du musst keinen Unsinn mehr machen. Denn Du kennst Dich und Deine wahren Bedürfnisse, und die sind nicht sooooo riesig groß.
Arroganz? Wozu? Selbstbewusstsein ist viel angenehmer. Es stört Dich nicht, es erfordert keine Mühe. Bewunderung durch andere? Du kennst längst Deine Verwandten, die um Dein Töpfchen standen und durchschaust deren Spiel!
Du wirst in der Lage sein, die Wärme der Anerkennung und des Respekts zu schätzen, die andere freie Menschen Dir ganz natürlich und verbindlich entgegenbringen. Und Du musst nicht mehr danach geiern, Du kriegst sie oft einfach geschenkt.
Etwas hinterlassen, damit später mal andere um einen weinen? Du wirst lächeln bei einer solchen Idee, denn Du weisst, dass Du sie weder weinen sehen wirst noch überhaupt möchtest, dass sie weinen.
Dies alles, Dich selbst, kannst Du nur mit einer tiefen Rückbesinnung erreichen. Eine gut funktionierende Möglichkeit dazu ist Zazen. Andere mögen es Meditation nennen. Ein Prozess, in dem man nichts anderes möchte als zu sich selbst zurückzufinden, zu dem der man wirklich ist. Nicht diese verworrene Person, der man alles möglich eingeredet hat noch bevor man denken konnte und darauf aufbauend, als man endlich hätte denken können, es dann aber innerhalb längst gesetzter Grenzen tat.
Nicht um etwas im Außen zu bewirken, sondern um zu seiner eigenen Basis zurückzufinden.
Niemand wird allein das in seinem Leben tun. Und es ist nicht zu ersetzen durch Schlaf oder Valium, wie Du eigentlich erkennen können müsstest. Was immer Du dann in Deinem Leben tun magst, Du darfst das. Du möchtest Kampfkunst üben? Besser als dann wirst Du niemals üben, denn Du wirst von nichts mehr abgelenkt. Du möchtest Automechaniker bleiben? Du wirst immer Dein Bestes geben und sicher ein guter Mechaniker sein, aufmerksam und bedacht.
Du möchtest gern andere Menschen heilen? Nichts hindert Dich daran. Du musst nichtmal mehr stolz darauf sein, Du tust es einfach und genießt es.
Andere tun, was sie tun. Und auch sie genießen es. Es ist ihr Leben so wie Deins Deines ist. Sie können nicht Dein Leben genießen und Du kannst nicht ihr Leben genießen. Aber Du kannst wissen, dass sie es können genau wie Du es mit Deinem kannst.
mipoohji:
Wenn es darum ging, zur Wundversorgung und somit zur Unterstützung eines Heilungsprozesses zunächst einen alten Verband zu entfernen, gab es viele Varianten, dies sachgerecht durchzuführen.
Die einen weichten mit steriler Kochsalzlösung den alten Verband zunächst auf, die anderen zogen ihn sehr vorsichtig ab, um bei jeder Verklebung zuerst genau zu sehen, ob weitere Schritte nötig würden, andere verliessen sich darauf, dass beim letzten Verbandswechsel nichtverklebendes Material verwendet wurde und zogen ihn einfach ab.
Sie hatten dabei immer den Patienten im Blick um ihr Tun den Reaktionen anzupassen.
Nur eines stand fest, der Verband muss gewechselt werden.
Keiner von denen war sicher, dass seine Methode erfolgreicher war als die der anderen, jeder handelte sorgfältig nach bestem Wissen. Keiner hatte die Absicht unnötigen Schmerz zu erzeugen und jeder wusste, dass es auch unvermeidbaren Schmerz geben könnte. Denn die Wunde, die zu versorgen war, war bereits vorhanden und schmerzte auch ohne jedes Zutun.
mipoohji:
"brauchst die Opferrolle, um Dich zu spüren, um Dich groß zu fühlen"
Jetzt musst Du nur noch erklären, dass es sich bei einem solchen Vorgang um eine Perversion des eigentlichen Bedürfnisses handelt und er wird dies dankbar als neue Beleidigung verwursten...
mipoohji:
Verstehst Du das selber? Ich hab jetzt eine Weile gerätselt, komme aber nicht so recht voran...
Nur seine. Wie auch meine. Hmmm, wie kann sie nur meine sein, wenn sie auch Deine ist? Könnte ich vermuten, dass Du die Ebene des Subjekts ansprichst.
Da bin ich sofort bei Dir, denn da herrscht ein großer Mangel in der Welt wie ich sie kenne. Anerkennung des Subjekts als wichtige Position des Einzelnen ist für mich Grundlage jeden Respekts.
Dann die Munition... da weiss ich nicht was das sein soll. Munition benützt man in der Regel zum Schiessen. Munition verletzt oder tötet. Ich denke nicht dass ich inmitten von Waffenlagern Munition suchen muss. Aber wer weiss, was Du damit sagen willst.
Die nächsten zwei Sätze beziehen sich wohl darauf, daher löse ich die nicht ohne den ersten zu verstehen.
Dann kommt was... verletzbar, ungeboren und unwandelbar... über ungeboren könnten wir mal reden, denn was einfach so da ist und nicht genau eingeordnet werden kann... was seinen eigenen Tod nicht beobachten kann, so wenig wie es seine Geburt beobachten konnte, das mag ungeboren genannt werden können.
Aber verletzbar und unwandelbar?... Hast Du vielleicht unverletzbar gemeint und meinst mit dem großgeschriebenen Ich das Subjekt? Oder meinst Du wirklich verletzbar und unwandelbar würden zusammenpassen?
Dann die zwei Sätze,"Meine Linie ist ICH bin, egal wie falsch das auch immer sein sollte.",
den ich so stehenlassen kann, wenn der Teil nach dem Komma nicht da stünde, denn eine Frage nach richtig oder falsch stellt sich da nicht. Das ewige Subjekt kennt ja kein Objekt und kann demnach auch keine objektiven Kriterien erfüllen wie richtig oder falsch.
Aber dann,"Was heist sollte ich ist ich und fertig!!!", also den kann ich hin- und herdrehen wie ich will, ich krieg daraus keinen Satz... oder... ist da vielleicht auch ein kleiner Schreibfehler und es sollte heissen "Was heissen sollte, ich ist ich und fertig!!!"
Dann wäre es lediglich eine andere Formulierung für ein "Ich bin", was sowieso unbenommen bleibt und wofür es kein sinnvolles Hinterfragen gibt.
Naja, vielleicht sagst Du mal, ob ich da etwas so verstanden habe, wie Du es meintest.
Gruß
mipooh