...warum eigentlich ausgerechnet soo sitzen?
Ja, unsui, die Frage rüttelt wieder an den Grundfesten, mh;-)?
Ist es nur wie beim BetenundHändefalten,
ein Verhindern der anderweitigen Betätigung?
(neulich fiel mir das auf, dass ein Aufpringen wirksam verhindert wird, weil (zumindest bei mir) vorher ein Entknoten notwenig ist)
Oder liegt der tiefere Sinn im Gleichgewicht?
(Janwillem, der Zennovice meines Buches bedauerte nicht ordnungsgemäß sitzen zu können,
weil e r beim Einschlafen umkippte...
im Gegensatz zu den Mönchen.)
Oder hat einfach Buddha immer so gesessen,
weil in Fürstenfamilien eben so gesessen wurde...
oderoderoder?
fragt
digne die Erfahrenenren.
Oder habt ihr euch die Frage einfach nie gestellt?
Warum sitzen wir, wie wir sitzen? Wir sitzen so, weil der Buddha so gesessen ist. Dann erhebt sich allerdings die Frage, warum der Buddha so gesessen ist wie er saß.
Traditionell heißt es, daß Gautama, als er sich unter den Bodhibaum setzte, zuerst einmal es sich bequem machte. Er rief sich einen Tag in Erinnerung, als er sieben Jahre alt war. Damals war er an einem schönen Tag unter einem Baum gesessen und hatte seinen Geist fließen lassen. Ein 'perfekter Augenblick' und eine bequeme Haltung, die zu einem köstlichen Erlebnis des Nicht-Selbst führten. Und so suchte er diese Haltung und diesen Zustand unter dem Bodhibaum wiederzufinden.
Warum also sitzen wir, wie wir sitzen? Weil ein Siebenjähriger an einem schönen Tag vor 2500 Jahren so am bequemsten gesessen ist...
Um dem Meister und damit dem Ziel näher zu sein.
Einleuchtend.
Nun sitzen Siebenjährige hierzulande selten so.
Es drängt mich natürlich zu fragen,
ob ihr euch an einen schönen Tag erinnert,
mit unter 10 Jahren,
an dem ihr einen "vollkommenen Augenblick" erlebtet
(Egal, wie ihr da gesessen habt)
Aber das führt wieder zu weit
vom rechten Wege ab, nicht?
lächelt
digne
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nun erzaehl doch schon, was da an "Kyoto und die Kultur des Buddhismus" gut war! Sei so gut.
Lieben Gruss
allman
danke für den Tipp. Das hat mich auf die Idee gebracht, mich in einen dieser TV-Newsletter einzutragen, die einen über entsprechende Sendungen benachrichtigen ( http://www.japanlink.de/php/newsletter.php4). Der nächste Teil folgt am Freitag, den 19.09.2003 um 08:00 auf NDR: 'Kyoto und die Kultur des Buddhismus' Folge 2/3: "Wenn Dein Bogen zerbricht: Schieße". Eine Wiederholung auf den anderen Regionalsendern konnte ich nicht finden, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Gruß,
Ken
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vielleicht erstmal so: Der Lotussitz verkörpert zum einen die Form einer Geisteshaltung. Dies sozusagen zum Exoterischen. Zum anderen werden dieser Haltung aber auch, wie hier und in anderen Threads angedeutet, heilsame und förderliche Wirkungen zugeschrieben. Dies zum Esoterischen.
Man könnte also sagen, Zen stellt nun als leib- und lebhafte Lehre die Verbindung beider, des Exoterischen und des Esoterischen, dar. Doch dieser erste Schluss scheint mir beim erneuten Überdenken fehlzugehen. Leib- und lebhafte Lehre bedeutet ja, von vornherein gar nicht zu trennen in Exoterisches und Esoterisches, sondern beides im Ganzen, im ganzheitlich gelebten Leben zu begreifen. Also von der Geisteshaltung her keine Trennung in Praxis und Alltag, sondern sowohl das eine als auch das andere mit gleicher Hingebung zu vollziehen.
Was ist nun mit dem Lotussitz, ganz praktisch? Tun oder bleiben lassen, es liegt beim Einzelnen. Denn für den Einzelnen kommt es letztendlich nicht darauf an, äußerlich so zu sitzen, sondern innerlich im Lotus zu sitzen - und allen Dingen und Wesen, den alltäglichen wie den besonderen, den heiligen wie den unheiligen, mit geeintem Wesen zu begegnen.
Gruß,
Ken
ich selber sitze aussschließlich im halblotussitz, praktiziere also auch kein zen :-)
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