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ich musste ein bisschen über meine Antwort nachdenken. Bedenke, ich stelle keine Thesen auf, sage nicht: So ist das. Und so gar nicht kann ich das mit den Gedanken des Zens belegen.
Ich versuch´s mal.
Es ist nicht die Sinnlosigkeit des Gefühls, die Du entdeckst. Es ist wohl der Auslösers oder die Interpreation von Wahrnehmung, also Deine Gedanken. Und dann hast Du zu dieser Wahrnehmung wieder andere Gefühle und Handlungsmöglichkeiten.
Das passiert eigentlich dauernd, dass Du sowas entdeckst und das Alte loslässt.
Manchmal Dinge sind im Leben irgendwie zu hart, dann findet man "leichter" Lösungen. Besonders in der Kindheit ist das wohl so. Jung hat gesagt, wenn man sich den Schmerz der Realität ersparen wolle, handle man sich ´ne Neurose ein. Im Grunde versucht man immer, die Angst zu vermindern.
Wenn man Vorstellungen von etwas hat, wie etwas sein solle, ist man vielleicht besonders anfällig für sowas. Idealisten also. Ich also.
Ich erlebe Folgendes: Ich sitzt oder ich lebe zunehmend (seeehr laaaangsam) in Achtsamkeit. Also kriege ich mit, was grade ist. Das ist schon mal gut, weil ich dann nicht ständig n a c hdenken muss, also hinterher überlegen, was das eigentlich war, was ich erlebt habe.
Außerdem bin ich so weniger anfällig, dass Erfahrungen aus der Vergangenheit sich ins Jetzt drängen (Das macht der immer! Gleich wird er wieder...! ), ich kriege mehr mit, wenn sich ein heftiges Gefühl bemerkbar macht, welches gar nicht zur Situation angemessen passt (Beispiel: Jemand sagt: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Mir schießt ein heißer Schmerz durch den Bauch, ich fühle Scham und blanken Hass. Eigentlich ist nichts passiert. Das kriege ich mit, ich sehe ja, dass mein Gefühl nicht passt, der Auslöser woanders ist, und ich muss nicht entsprechend reagieren. Irgendwann fällt mir ein, dass es eine andere, vergessene Situation gab....)
Nun ist das vielleicht nicht gerade ein Beispiel für Verdrängung, doch vielleicht ist das ähnlich. Mit der Aufmerksam im Jetzt
unterbreche ich die Verbindung zu sehr realen Gefühlen mit dem Auslöser i.d. Vergangenheit. Da bleiben keine Hassgefühle oder Schamgefühle, die im Damfkochtopf kochen. Ich nehme sie ja wahr und gebe ihnen ihren Platz....in der Vergangenheit. Ich verdränge sie ja nicht erneut.
In diesem Fall habe ich eine Erinnerung gehabt. Nötig was das aber nicht, um gut im Jetzt handeln zu können.
Auch ein intellektueller Vorgang war das nicht. Das sieht nur jetzt so aus, wo ich erkläre. Es war einfach ein Erkennen.
Weißt Du, ich kann zu so einer umfassenden Frage meine vielen Gedanken nicht mal eben so, und besonders nicht hier, zusammenbinden.
Ich kann mit meinen Achtsamkeitsübungen einfach besser "hier" sein. Meine schmerzliche Vergangenheit spielt nicht mehr so eine große Rolle und projiziert nicht mehr so große Ängste in die Zukunft. Allerdings nehme ich solche Strömungen deutlicher wahr....als dass, was sie sind. Gedanken.
Jetzt frag bloß nicht noch den ganzen psychischen Krankheitsbildern!
bling
Mal ein anderes Beispiel: Du hast nur so lange Angst, wie Du eine bestimmte Situation, eine Wahrnehmung als gefährlich interpretierst.
bling:
Hallo unsui,
jetzt habe ich Deine Worte ein paarmal gelesen. Ich versuche Deine Sichtweise zu verstehen, doch so ganz gelingt es mir nicht. Da sind so einige Ja-abers.
Zunächst einmal verstehe ich Gefühle als etwas unmittelbar Erfahr- oder Erlebbares, was mir Auskunft gibt darüber, wie ich zu etwas stehe. Zugeneigt oder abgeneigt, und wenn ich geübt bin in meiner Fühlerei, dann wird es die vielfältigsten Ausprägungen und Abstufungen geben.
Das kann nicht unbewusst sein, es ist genau so da, wie jede andere Wahrnehmung.Die geringfügige Zeit, die dies braucht, um ins Bewusstesein zu gelangen kannst Du doch nicht wirklich zum Maßstab machen, dass dies nicht gegenwärtig sei, oder?
Sonst wäre doch diese Zeit immer der Grund, niemals etwas als "jetzt" bezeichnen zu dürfen. Kein Erleben wäre dann gegenwärtig.
Nimm das Beispiel der Hand auf einer heißen Herdplatte. Die Zeit, die diese sensorische Information braucht, ins Gehirn zu gelangen und dort den Befehl zur Motorik (Hand zurück, aber dalli!) auszulösen, ist zu vernachlässigen.
Nun gebe ich Dir Recht, dass das Bewusstwerden eines Gefühls häufig gedankliche Prozesse auslöst. Da werden dann Gefühle verdrängt, umgedeutet, und was weiß ich noch, weil es allerhand "denkbare" Gründe dafür gibt.
Gedankliche Prozesse laufen auch immer in Worten und Begriffen ab, was immer eine Reduktion der Wirklichkeit zur Folge hat, weil sie die Vielfalt des Ganzen, des Erlebten niemals auch nur ausreichend wiedergeben können.
Wenn es aber gelingt, das Gefühl einfach bloß wahr zu nehmen, dann nimmt man Wirklichkeit wahr. Jedenfalls nicht weniger Wirklichkeit als wenn man einen Baum wahr nimmt oder den Atem.
Dann habe ich mal eine Frage. Du gehst so sicher mit dem Begriff "Geist" um. Was ist das denn eigentlich? Wie kannst Du ihn mit Worten beschreiben, dass ich verstehe, was Du damit meinst?
Du möchtest gerne wissen, ob das Sitzen das Unbewusste überhaupt erreicht und beeinflusst, ja?
Ich bin überzeugt.
Du schreibst sehr richtig:Ich sehe so lange hin, bis sich endlich irgend etwas in mir "ergibt", im Sine einer "Aufgabe" dieser speziellen Form der Anhaftung.
Wenn Du also nicht mehr siehst, dass diese Zwangshandlung mit der entsprechenden Befriedugung wirklich verknüpft ist, dann gibst Du sie auf.
Du lässt sie nicht los, weil Du Dir das ausgedacht hast. Nicht wieder erneute Kontrolle und Einsatz gezielter beeinflussender Gedanken. Du SIEHST. Das ist ganz anders. Einfacher.
Wenn Du eine Wand siehst, dann gehst Du auch nicht darauf zu und holst Dir Beulen. Du kämst nicht einmal darauf. Du siehst ja. Wo man sieht hört der Zweifel auf.
Es ist übrigens nicht notwendig, sich etwa zu erinnern oder logisch zu ermitteln, wie es wohl zu solch einer Zwangshandlung gekommen ist, wo da ein kindlicher Gedanke, inzwischen nicht mehr zu ermitteln, zu solch einer Handlung geführt hat.
Nun fragst Du nach dem Grundmotiv Deines ehemaligen Handelns, ob es sich nicht einfach ein anderes Feld sucht, Dich wiederum zu knechten. Habe ich das richtig verstanden?
Das Grundmotiv Deines Zwangs würdest Du ja auch gleichzeitig sehen müssen, sonst würdest Du ja nicht loslassen/aufgeben können wegen der entdeckten Sinnlosigkeit der Zwangshandlung.
Wie so oft ist das dahinterstehende Bedürfnis Nähe, Verbundenheit, Mitgefühl.
Auch darüber wirst Du beim Sitzen neues entdecken. Wirst auch da sehend. Und auch da bahnt sich dann Neues an. (Zumindest ich habe gesehen, dass ich viel verbudener und befriedigter bin, ganz gegenwärtig im Moment, als mir meine ganze Denkerei das vorher offenbart hätte. Und wenn nicht, dann wusste ich zumindest, was ich brauche und habe entsprechende Schritte unternommen oder Hindernisse beseitigt.)
Vielleicht ist darüber dann wirklich diese unglücklichmachende Verbindung des Zwangs aufgelöst?
Ich weiß das nicht so genau.
Nun zur Nichtentdeckbarkeit von Unbewusstem. Das glaube ich einfach nicht.
Es ist ja nicht so, dass Unbewusstes nicht vorhanden sei. Es ist nur nicht mal so eben wie anderes meinen Denkprozessen und meiner Wahrnehmung zugänglich. In seinen Auswirkungen zeigt sich da aber immer wieder so ein Zipfelchen, welches ich sehen und dann daran ziehen könnte, bis ich es ganz sehe. Falls das mal notwendig ist.
Bislang aber gab es so innere "Verbote", bestimmte Dinge zu sehen.
Hm, ich kann nur sagen, dass auch diese langsam sichtbar werden und sich auflösen beim Sitzen.
Ich merke immer wieder, dass Angst ein Motiv ist, nicht sehen zu wollen/dürfen. Und immer wieder merke ich, dass kein Grund ist für Angst. Sie kommt.....und vergeht. Selten bin ich wirklich bedroht....jetzt.
Jetzt möchte ich aber noch gerne wissen, wie Du auf die Idee gekommen bist, dass Unbewusstes nicht sichtbar werde. Denkst Du das? Oder ist das aus Erfahrungen beim Sitzen gekommen?
hier kommt eine Antwort von jemandem, der mit den Puzzlesteinchen des Zen umgeht.Nicht mehr und nicht weniger.
Warum willst Du wissen, ob Zazen mehr ist als ein Akt der Gedankenkonditionierung bzw. der gedanklichen Selbstdressur?
Von einer Konditionierung oder Dressur würde man ja sprechen, wenn man gezielt das eine Verhalten beseitigt, das andere verstärkt mit einem ganz bestimmten Ziel. Meinst Du es so?
Es ist, was es ist. Schau hin.
Du wirst vielleicht entdecken, was Du Dir sonst durch Konditionierung oder Dressur verborgen hast. Was daraus entsteht, wirst Du erst wissen, wenn es geschieht.
Ich erfahre persönlich, dass die Schleier, die über meiner Innen- (Gedanken, Werte, Bedürfnisse) und Außenwahrnehmung (was gerade geschieht)liegen, durchsichtiger werden.
ich musste ein bisschen über meine Antwort nachdenken. Bedenke, ich stelle keine Thesen auf, sage nicht: So ist das. Und so gar nicht kann ich das mit den Gedanken des Zens belegen.
Ich versuch´s mal.
Es ist nicht die Sinnlosigkeit des Gefühls, die Du entdeckst. Es ist wohl der Auslösers oder die Interpreation von Wahrnehmung, also Deine Gedanken. Und dann hast Du zu dieser Wahrnehmung wieder andere Gefühle und Handlungsmöglichkeiten.
Das passiert eigentlich dauernd, dass Du sowas entdeckst und das Alte loslässt.
Manchmal Dinge sind im Leben irgendwie zu hart, dann findet man "leichter" Lösungen. Besonders in der Kindheit ist das wohl so. Jung hat gesagt, wenn man sich den Schmerz der Realität ersparen wolle, handle man sich ´ne Neurose ein. Im Grunde versucht man immer, die Angst zu vermindern.
Wenn man Vorstellungen von etwas hat, wie etwas sein solle, ist man vielleicht besonders anfällig für sowas. Idealisten also. Ich also.
Ich erlebe Folgendes: Ich sitzt oder ich lebe zunehmend (seeehr laaaangsam) in Achtsamkeit. Also kriege ich mit, was grade ist. Das ist schon mal gut, weil ich dann nicht ständig n a c hdenken muss, also hinterher überlegen, was das eigentlich war, was ich erlebt habe.
Außerdem bin ich so weniger anfällig, dass Erfahrungen aus der Vergangenheit sich ins Jetzt drängen (Das macht der immer! Gleich wird er wieder...! ), ich kriege mehr mit, wenn sich ein heftiges Gefühl bemerkbar macht, welches gar nicht zur Situation angemessen passt (Beispiel: Jemand sagt: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Mir schießt ein heißer Schmerz durch den Bauch, ich fühle Scham und blanken Hass. Eigentlich ist nichts passiert. Das kriege ich mit, ich sehe ja, dass mein Gefühl nicht passt, der Auslöser woanders ist, und ich muss nicht entsprechend reagieren. Irgendwann fällt mir ein, dass es eine andere, vergessene Situation gab....)
Nun ist das vielleicht nicht gerade ein Beispiel für Verdrängung, doch vielleicht ist das ähnlich. Mit der Aufmerksam im Jetzt
unterbreche ich die Verbindung zu sehr realen Gefühlen mit dem Auslöser i.d. Vergangenheit. Da bleiben keine Hassgefühle oder Schamgefühle, die im Damfkochtopf kochen. Ich nehme sie ja wahr und gebe ihnen ihren Platz....in der Vergangenheit. Ich verdränge sie ja nicht erneut.
In diesem Fall habe ich eine Erinnerung gehabt. Nötig was das aber nicht, um gut im Jetzt handeln zu können.
Auch ein intellektueller Vorgang war das nicht. Das sieht nur jetzt so aus, wo ich erkläre. Es war einfach ein Erkennen.
Weißt Du, ich kann zu so einer umfassenden Frage meine vielen Gedanken nicht mal eben so, und besonders nicht hier, zusammenbinden.
Ich kann mit meinen Achtsamkeitsübungen einfach besser "hier" sein. Meine schmerzliche Vergangenheit spielt nicht mehr so eine große Rolle und projiziert nicht mehr so große Ängste in die Zukunft. Allerdings nehme ich solche Strömungen deutlicher wahr....als dass, was sie sind. Gedanken.
Jetzt frag bloß nicht noch den ganzen psychischen Krankheitsbildern!
bling
Mal ein anderes Beispiel: Du hast nur so lange Angst, wie Du eine bestimmte Situation, eine Wahrnehmung als gefährlich interpretierst.