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mipoohji:
Zwischen Heilen und Rechthaben besteht überhaupt kein zwingender Zusammenhang, wie man an Reiners Ausführungen ja immer wieder feststellen kann.
Wer heilt hat lediglich recht in Bezug auf die Heilung, wenn jemand anderes gesagt hätte, so geht das nicht.
Der Preis von Heilung ist auch ein weites Feld. Welcher Preis ist gemeint? Geld, Ökologie, Abhängigkeiten? Wahrscheinlich findet jemand anders weitere Dimensionen in denen man das betrachten könnte.
In meinem Beruf habe ich miterlebt, wie Unsummen Geld dafür ausgegeben wurden, bei 80 oder 90-jährigen ohne die Prognose eines freien selbstbestimmten Weiterlebens lebenserhaltende Maßnahmen durchzuführen. Wurde als Apparatemedizin mal ziemlich diskutiert mit wenig konkreten Ergebnissen.
Was mir an Reiners Darstellung seiner angeblichen Heilungen nicht gefällt ist zum einen der fehlende Nachweis durch eine wissenschaftliche Untersuchung (wobei ich einräume, dass er die kaum bezahlen könnte und andere wenig Interesse daran haben werden), zum anderen aber, dass er die Klienten völlig im Unklaren darüber lässt, was denn da eigentlich geschieht.
Vielen mag das egal sein. Das rechtfertigt aber nicht den Spruch, wer heilt hat recht sondern steht eher für "nach mir die Sintflut".
Die andiskutierte Frage nach der ökologischen Vertretbarkeit einer Behandlung in Thailand dürfte einen verschwindend kleinen Teil der Klienten betreffen. Die meisten Klienten werden Barbekanntschaften sein, die auch ohne Heilsversprechungen nach Thailand gekommen wären um mal tüchtig zu bumsen und zu saufen. Urlaube mit geringem Erholungswert sind eh unter dem ökologischen Aspekt fragwürdig.
Diese Fragestellung, ob Heilung immer sinnvoll sei (hört sich viel vernünftiger an als die Frage nach dem Rechthaben) kann man unendlich ausweiten.
Ist es sinnvoll einen Diktator zu heilen, der anschliessend tausende Menschen töten lässt?
Oder im ganz kleinen, ist es sinnvoll einen Beamten zu heilen, von dem man weiss, dass er nur Bürger schikaniert? Wäre es nicht verträglicher man würde den in den Vorruhestand schicken?
Ist es sinnvoll, jemandem ein Blutdruckmedikament zu geben, wenn der durch regelmäßige sportliche Aktivität gar keines brauchen würde?
Unsere Medizin ist ebenfalls fragwürdig, Reiners Tätigkeit dort aber sicher auch. Mal abgesehen von Fragen der Legalität. Hier wäre er bei seinem Sturkopf und seiner Mißachtung gesellschaftlicher Regeln sicher längst in Sicherheitsverwahrung, weil man in ihm eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sehen würde.
Dort kann er sowas zur Not mit etwas Teegeld regeln... aber abgesehen davon kann dort mit Humbug so ziemlich jeder der mag andere abzocken.
Du siehst die vielen Dimensionen der Frage. Für mich pragmatisch die erste Antwort, es besteht gar kein Zusammenhang zwischen Rechthaben und Heilen, also ist die Aussage und somit auch die Frage unsinnig.
mipoohji:
Steckt dahinter die Frage, wozu überhaupt leben?
Stellt sich denn diese Frage eigentlich real? Oder ist sie nicht vielmehr eine rein rhetorische Frage?
Wir leben. Und nicht nur wir, sondern viele andere auch. Da bewegt sich was und "der Geist Gottes ruht eben nicht mehr über den Gewässern"... wie es mal mit einem Blick auf uralte Vergangenheit beschrieben wurde.
Mit dem was sich bewegt und dem "unbewegten Geist" haben wir diese Trennung zwischen Ich und dem Rest der Welt... und genau damit werden wir mal gut mal schlecht fertig. Wir können nicht bestimmen, wann und wo die Italiener auftauchen. Wir können aber dortbleiben oder weggehen, je nachdem wonach uns gerade ist.
Aber Du fragtest, wozu das gut sein soll...
Erstmal, es ist so. Ob es gut ist oder verändert werden sollte um gut zu sein, liegt an uns selber.
Du kannst den (ich interpretiere mal) Italiener bewundern (das möchte er ja wohl ganz gern, sonst wäre er nicht so aufdringlich laut) und alles ist in bester Ordnung.
Du kannst ihm sagen, er soll die Klappe halten. Evtl hast dann Du nicht mehr das Problem sondern er. Oder er sieht das gar nicht ein und macht Dir ein neues Problem, indem er seine Faust ballt und sie Dir entgegenschiebt...
Oder Du ärgerst Dich einfach über ihn und tust weiter gar nichts... Oder Du konzentrierst Dich und lässt Dich nicht von ihm "einfangen"...
Wie auch immer, gut ist es dann, wenn Du sagst dass es gut ist. Sonst ist es einfach so wie es ist...
"Gut" ist eine Bewertung. Dem Universum ist es relativ wurscht, was wir da wie bewerten. Uns nicht. Wir wollen, dass es gut ist. Und zwar deshalb, weil wir uns dann gut fühlen können. Was wesentlich angenehmer ist als sich ungut zu fühlen...
Dass "es", also das gesamte Leben, "zu etwas gut" sein sollte, setzt jemanden voraus, der es gut findet, bei einer so globalisierenden Fragestellung wäre das zB ein Gott, der als der Schöpfer dieses Gebildes eine bestimmte Vorstellung davon haben könnte, wann er sich mit dieser Schöpfung gut fühlt.
Gefällt einem eine solche "Schöpferidee" nicht, wäre es nicht sinnvoll, diese Frage zu stellen wozu das alles gut sein soll.
Das Extrem dazu wäre, anzunehmen, dass es zu gar nichts gut sein soll, dass alles beliebig ist. Jeder macht was er will, denn er findet es gut (gut fühlen möchte sich ja trotzdem jeder lieber als schlecht). Und dann baut eben der eine ein Atomkraftwerk und der andere macht sich zum Herrscher über ein Land, ein dritter killt mal eben ein paar Taliban und viele Afghanen... einfach, weil er es gut findet. Da passt es dann hinten und vorne nicht so recht zusammen, das was der eine gut findet und das was der andere gut findet...
Beide Extreme sind für den einzelnen Menschen unbefriedigend. Und schwupps, schon stehen wir mitten im Dilemma und fragen uns was der ganze Kram denn eigentlich soll...
Eine Antwort sollte befriedigend sein, denn sonst ist sie es nicht...
Die Prämisse ist, jeder andere kann tun was er will und Du auch... entscheide Dich, welches Handeln Du gut findest... Du kannst die Welt beschissener machen oder besser, in Deinen Augen. Was die anderen dazu sagen ist erstmal offen.
Denn der Ami, der irgendwo foltert wird das gar nicht gut finden, wenn Du ihm auf die Finger klopfst. Nichtmal der Italiener wird erfreut sein, wenn Du ihm sagst, mach mal leiser, ich interessiere mich nicht für Dein Gehabe...
Und doch entscheidest Du in jedem Moment, was Du tust. Ist doch schonmal was.
Wofür es gut ist? Dafür dass Du tun kannst was Du für gut hältst.
mipoohji:
Man kann natürlich auch so ein Chaos romantisieren, vor allem wenn man zu den Privilegierten gehört, die davon mehr profitieren als dass sie darunter zu leiden hätten.
Ist ja soooo witzig, dass selbst die Polizisten ohne Helm fahren, ausser an den Helmkontrollstellen bzw im Landesinneren an den Helmkontrollstellen an Helmkontrolltagen...
Wenn man dann mal (nicht in Pattaya, da wird Müll schnell entsorgt) ein paar Leichen ohne Helm auf der Straße liegen sehen hat oder in einem Krankenhaus miterlebt hat, dass jemand sterben musste, weil er eben keine Kohle für die teure Behandlung hat, dann sieht man auch schonmal die andere Seite der Medaille.
Laut, grell und bunt... Kirmes für Frührentner und Menschen, die irgendwie hier zu Geld gekommen sind, das dort "mehr wert" ist. (Weil das Leben der niedlichen Unterhaltungsmenschen dort keinen Pfifferling wert ist.) Wenn das Zimmermädchen 60 im Monat bekommt, plus Schlafgelegenheit in einem Zimmer auf dem Fußboden und ein bischen Reis mit vergammelter Fischpaste, während Herr Expat selbigen Betrag umgeben von ein paar knackigen jungen Mädels an einem Abend großzügig in der Bar versäuft... wie romantisch... immerhin sind sie nicht einsam... dafür aber die Mädels, die ihre Kinder in den Dörfern bei Papa und Mama liessen, um an der Bar ihr Glück zu suchen.
Sicher, weil das dort so hübsch bunt und lebendig ist...
Solange man nicht weiss, dass die niedlichen Asiaten dort oft lächeln weil sie nicht weinen wollen, kann man das so sehen...
Wie herrlich, wenn einem auf dem Highway auf dem Mittelstreifen ein Bauer mit seinem Kubota-Gespann entgegenkommt, während auf dem Seitenstreifen ein LKW eine Abkürzung nimmt, weil es dem Fahrer zu unromantisch ist, bis zum nächsten U-Turn zu fahren...
Und jetzt kommt er bald wieder, der Freund der Armen, der in kürzester Zeit zum Milliardär wurden, während seine Landsleute ihre Äcker verpfändet haben. Endlich hat ihnen mal wieder jemand Kredite gegeben und sie hoffen bereits auf die nächsten. Ihre Töchter werden es in Pattaya schon wieder richten...
Mein Freund, Du lebst mitten in einer Hölle, die für Dich das Make-Up eines Paradieses trägt. Solange Du zahlungsfähig bleibst.
Ich wollte für meine Frau eine Kreditkarte. Die hat ja keinen Highscool-Abschluss, die bekommt keine...
Das Leben im Freien unter Sonne und mit warmem Regen ist sicher oft sehr angenehm. In einem Land, in dem man (bis zur Einführung von Bewässerungssystemen und Kunstdünger) aus der Natur leben konnte, das ganze Jahr über. Wo es unwichtig war ob man arbeiten ging oder nicht, denn warm ist es fast immer, also brauchte man keine festen Häuser, und Nahrung bot die Natur (was allerdings schon lange völlig anders geworden ist).
Gesicht verlieren müssen die meisten gar nicht. Sie haben keins, weil sie kein Geld haben. Aber darüber sprechen sie nicht gern. Sie trinken lieber einen mit Mister Falang, denn dadurch kriegen sie eine kleine Provision, von der sie sich dann morgen etwas zu essen kaufen können...
Weisst Du, dass inzwischen die Kinderbanden in den kleinen Dörfern bereits Morde begehen? Sie haben nämlich jetzt Schulpflicht bis 18 und dürfen nicht mehr vorher arbeiten. Und sie brauchen doch die frisierten und aufgemotzten Motorbikes, mit denen sie dann die paar Bath verbraten mit sinnlosem Herumgurken, die Papa auf dem Bau in Pattaya verdient. Der lebt dann solange in der Wellblechhütte, ein wenig separiert von den Herren Expats, die selbst mit einer deutschen Minirente noch den King spielen dürfen.
Und hast Du mal gesehen, wie nett die Paradiesbewohner zu den Paradiesschauspielerinnen sind? Sie wechseln sie gelegentlich, weil man ja sowohl die von gestern als auch die neuen hübschen aus dem Isaan für 500 Bath haben kann.
Miss Isaaan darf sich dann in der Gemeinschaftsunterkunft die Augen ausheulen, da sieht es ja keiner. Und dann schminkt sie sich hübsch, zieht ihre geliehenen sexy Klamotten an und versucht es eben noch einmal. Was soll sie denn auch tun? Zurückgehen und sich erzählen lassen, dass sie nichtmal dazu taugt?
Paradies in Thai-Hollywood... für Menschen, die die Kulissen für echt halten vielleicht...
Thai ohne Regeln? Selbst die Kleinkinder singen die Nationalhymne auswendig und stehen selbst zu Hause um 18 Uhr vor dem Fernseher auf. Auch wenn gerade keiner guckt... weil sei so dressiert sind.
Ja, hier gibt es vieles, das unmenschlich wirkt. Aber auch nur wenn man genau da hinguckt. Das kann man im Pseudo-Paradies auch finden, man müsste nur hingucken.
Ein moderiertes Forum ist nicht zwangsläufig schlechter als ein unmoderiertes und umgekehrt ist ein unmoderiertes nicht unbedingt besser.
Das hängt mehr von den Menschen ab, die dort wirken. Ich kenne sogar jemanden, der bemängelt, dass im Freiheitsforum Menschen ihren Paßnamen nicht ins Profil schreiben... ihnen vorwirft, sie hätten etwas zu verbergen... was unterscheidet ihn von dem Rentner, der Falschparker notiert?
Regeln sind nicht dazu da, Freiheiten einzuschränken. Wenn sie dazu benutzt werden hat jemand ihren Sinn nicht verstanden und dann werden sie eben sinnlos angewendet. Solange niemand auf Einhaltung von Regeln achtet gibt es keine...
mipoohji:
Das ist ja gerade das Problem... Du solltest Dich in Deinen Unfähigkeiten ruhig akzeptieren und sie konsequent in Dein Leben einbeziehen. Schon wärest Du einfach Du selbst und würdest dementsprechend auch respektiert.
Aber könntest Du denn bescheiden sein? Dann doch lieber beschämt, gelle?
mipoohji:
Es ist weniger wichtig, woher Begriffe stammen, als was sie beinhalten.
Und so gesehen benutzt Du gar keine Begriffe aus dem Zen oder dem Buddhismus.
Du benutzt Begriffe aus Yps oder PM, die Du zwar nicht verstanden hast, ihnen aber dann wenigstens einen Reinerinhalt gibst.
Asanas kommen aus dem Yoga, betreffen weder Buddhismus noch Zen, Fengshui kommt aus dem Daoismus, ebenfalls weder Zen noch Buddhismus, Arahat ist ein Titel aus dem Theravada, passt nach Thailand aber nicht zu Zen, Siddhi passen besser ins Märchenbuch, Zengärten und Zenmalerei sind Hobbies von Leuten, die Zen betreiben und nebenbei malen oder Gärten anlegen.
Für Dich alles ein Matsch, denn es ist Dir ja sowieso egal, ob irgendetwas richtig ist, was Du erzählst. Wer hailert hat recht...
mipoohji:
Auf Meditationstechniken ist das nicht anwendbar. Wer die nicht anwenden kann, sollte lieber keine Treppe mehr runtergehen oder gar fahrradfahren...
Dumm nur, dass viele dazu neigen, über Techniken zu denken statt sie anzuwenden.
Es geht nicht um Technik (habe gerade Fußball gesehen, da geht es um Technik), sondern um die Anwendung einer Technik.
mipoohji:
Helmut, ich bin doch nicht von Dummsdorf...
Wenn ich von einer torlosen Schranke spreche, dann bewege ich mich in einem Paradoxon. Wieso sollte da der Schlüssel nicht ebenso geartet sein?
Ich sprach von der Sinnlosigkeit der Technik, weil sie einem absolut keinen Halt in der Dualität gibt. Und Du verfrachtest das alles wieder genau da rein...
So wirst Du das Platsch des Taubenschisses nie hören...
mipoohji:
Stimmt! Wenn zB jemand die nichtvorhandene Wärme einer Spielkarte daran überprüfen möchte, dass vorne die Herz-Dame aufgedruckt ist, dann kann man sich die Zeit sparen...
mipoohji:
Vielleicht haben uns Übersetzer oder auch die Mitteilenden selber ein wenig in die Irre geführt, wenn sie sagten "Die Praxis des Zen ist Zazen".
Für mich sinnvoller wäre die Aussage, "die Meditationstechnik des Zen ist Zazen".
Wenn Du sie anwendest wirst Du im Alltag erleben, dass Du nicht ganz ohne das bist, was sie Dir offenbart hat, und zwar dann eben in all den Einzeltätigkeiten, in denen Du immer noch "ganz bei Dir" geblieben bist.
Eben nicht zerstreut, nicht abgelenkt, nicht wirr, sondern ruhig und gelassen bei dem was Du gerade tust.
Ich kenne nun viele, die im übrigen meist gar nicht Zazen praktizieren (oder die Technik, die zu ihrer "Gruppe" gehört), die dann gern behaupten, die Meditation bräuchte es eigentlich gar nicht, das gehe ja auch alles so.
Nach meinem persönlichen Erleben wäre eine solche Aussage falsch. Ich habe immer wieder erlebt, dass regelmäßige Meditation und auch häufige Meditation mich seelisch-geistig auf ein Niveau bringen, auf dem ich meinen Anforderungen in aller Gelassenheit gewachsen bin. Dieses Niveau ist anders als jeder andere Versuch, es zu erreichen oder zu halten.
Ich habe häufig genug mit und ohne Meditation gelebt um da eine immer wiederkehrende Tendenz zu erkennen. Vereinfacht, mit Meditation geht´s aufwärts, ohne abwärts. Sicher auch in Wellenbewegungen, also nicht unbedingt völlig linear wie an einem Zigarettenautomaten, aber da ist eine Tendenz.
Viele Menschen haben das ebenso gesagt und obwohl ich so leicht niemandem etwas abnehme und mich vor Beeinflussungen für recht weitgehend geschützt halte, stimme ich selbst überein. Bin also geneigt da eine Gesetzmäßigkeit zu sehen.
Du weisst, dass ich bezüglich Techniken niemals kleinlich bin. Es ist sogar denkbar, dass jemand bestimmte Handlungen im Alltag zu Techniken entwickelt. Das schwierige daran ist, dass all diese Tätigkeiten auch intellektuell betrachtet einen Sinn ergeben. Zazen nicht. (Jede Gegenstandsfreie Meditation nicht.)
Sie sind jeweils der Schlüssel, wegen ihrer Sinnleerheit, die erst den Zutritt zur Kreativität gestattet. Nicht, dass bei folgenden Tätigkeiten der Sinn so angefüllt sein muss, dass er zu Unsinn wird... aber sicherer und einfacher ist eben die sinnloseste Technik der Welt, der Schlüssel zum torlosen Tor.
Und das alles völlig undogmatisch. Aus der Erkenntnis heraus, dass eben sowieso jeder tut was er will und dass das auch ok ist.
Unabdingbar? Wenn Du nach einem Rat gefragt hättest, hätte ich gesagt, verzichte nicht darauf.
Ansonsten... mich hat Erleuchtung als (fast noch) Knabe im Schlaf erwischt, wem sollte ich Bedingungen stellen?
mipoohji:
"an ihrem inneren Zustand rumzuschrauben, anstatt einfach alles sich selbst zu überlassen"
Aber genau umgekehrt ist es doch. Bevor man begreift, was Zazen von einem verlangt (nichts), wird man zwangsläufig auch immer noch meinen, man müsse rumschrauben. Weil man einfach noch nicht kapiert hat wie die Automatik eingeschaltet wird.
Das hat aber mit Zen nichts zu tun, sondern das tun auch alle anderen Menschen, die nicht glauben können, dass sie ok sind wie sie sind.
mipoohji:
"Reiner ist der erste seit einiger Zeit der mir den Sinn von Zazen nahe gebracht hat"
Interessant... Nach eigenem Bekunden hat er es nie praktiziert. Dass er Dir trotzdem den Sinn näherbringen konnte, ist ein Wunder.
Wer heilt hat lediglich recht in Bezug auf die Heilung, wenn jemand anderes gesagt hätte, so geht das nicht.
Der Preis von Heilung ist auch ein weites Feld. Welcher Preis ist gemeint? Geld, Ökologie, Abhängigkeiten? Wahrscheinlich findet jemand anders weitere Dimensionen in denen man das betrachten könnte.
In meinem Beruf habe ich miterlebt, wie Unsummen Geld dafür ausgegeben wurden, bei 80 oder 90-jährigen ohne die Prognose eines freien selbstbestimmten Weiterlebens lebenserhaltende Maßnahmen durchzuführen. Wurde als Apparatemedizin mal ziemlich diskutiert mit wenig konkreten Ergebnissen.
Was mir an Reiners Darstellung seiner angeblichen Heilungen nicht gefällt ist zum einen der fehlende Nachweis durch eine wissenschaftliche Untersuchung (wobei ich einräume, dass er die kaum bezahlen könnte und andere wenig Interesse daran haben werden), zum anderen aber, dass er die Klienten völlig im Unklaren darüber lässt, was denn da eigentlich geschieht.
Vielen mag das egal sein. Das rechtfertigt aber nicht den Spruch, wer heilt hat recht sondern steht eher für "nach mir die Sintflut".
Die andiskutierte Frage nach der ökologischen Vertretbarkeit einer Behandlung in Thailand dürfte einen verschwindend kleinen Teil der Klienten betreffen. Die meisten Klienten werden Barbekanntschaften sein, die auch ohne Heilsversprechungen nach Thailand gekommen wären um mal tüchtig zu bumsen und zu saufen. Urlaube mit geringem Erholungswert sind eh unter dem ökologischen Aspekt fragwürdig.
Diese Fragestellung, ob Heilung immer sinnvoll sei (hört sich viel vernünftiger an als die Frage nach dem Rechthaben) kann man unendlich ausweiten.
Ist es sinnvoll einen Diktator zu heilen, der anschliessend tausende Menschen töten lässt?
Oder im ganz kleinen, ist es sinnvoll einen Beamten zu heilen, von dem man weiss, dass er nur Bürger schikaniert? Wäre es nicht verträglicher man würde den in den Vorruhestand schicken?
Ist es sinnvoll, jemandem ein Blutdruckmedikament zu geben, wenn der durch regelmäßige sportliche Aktivität gar keines brauchen würde?
Unsere Medizin ist ebenfalls fragwürdig, Reiners Tätigkeit dort aber sicher auch. Mal abgesehen von Fragen der Legalität. Hier wäre er bei seinem Sturkopf und seiner Mißachtung gesellschaftlicher Regeln sicher längst in Sicherheitsverwahrung, weil man in ihm eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sehen würde.
Dort kann er sowas zur Not mit etwas Teegeld regeln... aber abgesehen davon kann dort mit Humbug so ziemlich jeder der mag andere abzocken.
Du siehst die vielen Dimensionen der Frage. Für mich pragmatisch die erste Antwort, es besteht gar kein Zusammenhang zwischen Rechthaben und Heilen, also ist die Aussage und somit auch die Frage unsinnig.
Gruß
mipooh