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mipoohji:
Ich neige auch dazu, im Zweifel meinem Herz zu vertrauen (was ja in diesem Zusammenhang eigentlich mein Fühlen meint). Aber es bleibt ein auch denkender Mensch, der da fühlt. Und wenn der nicht zu bescheißen ist, dann ist der auch im Denken nicht zu bescheißen.
Wenn mich jemand bescheißen will und ich fühle das, dann werde ich nicht hergehen und mir sagen, "nein, der will Dich nicht bescheißen, der ist doch schliesslich der und der"..., nein ich denke dann einfach, obwohl er vorgibt dies und das zu sein, fühle ich dass er mich bescheißen möchte.
Tief in unserem Inneren sitzt diese unbescheißbare Instanz. Einfach darauf vertrauen und Denken ist kein Problem mehr.
mipoohji:
Nö, stimmt nämlich so nicht.
Da ist keine Aufhebung. Ich habe es erlebt, habe gewusst, wer ich bin und wer der andere ist und doch waren wir "ein Geist". Ich habe sogar gewusst, dass der andere das genauso sieht und hatte Gelegenheit, dies in und ausserhalb dieses Erlebens zu besprechen.
Ich sehe überhaupt keinen vernünftigen Grund dafür, ausserhalb dieser Situationen zu mystifizieren, was innerhalb völlig klar und offensichtlich war.
Dieses entweder eins oder zwei entspricht nicht meinem Erleben. Wir hatten kürzlich diese Hirnforscherin... die machte denselben Fehler. Beide Gehirnhälften existieren gleichzeitig, ohne dass eine eine Vorrangstellung haben muss.
Völliger Unsinn, nur in der einen zu leben oder nur in der anderen. Geht sowieso nicht... bzw nur ausgedacht...
mipoohji:
Ich lächle gern, oft konventionell, oft frei.
Ich sprach heute morgen mit meiner Frau über gelerntes Verhalten. Sie stammt aus dem "Land des Lächelns" und es wird deutlich, wie oft dieses Lächeln eben nicht von Herzen kommt, sondern dazu dient, sich Ärger vom Hals zu halten.
Es ist öfter aufgesetzt (wie Du es eben nanntest) als uns lieb ist und auch als uns bewusst ist.
Voraussetzung für liebevolle Anteilnahme ist es jedoch keineswegs.
mipoohji:
"Einswerden und nicht erkannt werden"...
Bringst Du da nicht einen völlig anderen Aspekt ins Spiel, der zwar da sein könnte (und für Dich vielleicht eine gewisse Rolle spielt/gespielt hat), aber keineswegs fester Bestandteil von Einheit ist?
Vielleicht stößt Du Dich am Verschmelzen, ich finde es nicht so schlecht ausgedrückt.
Form ist Leere, Leere ist Form. Da ist keine Hierarchie, in der die Leere einen größeren oder gewichtigeren Part hätte als die Form.
Du hast irgendwie eine Anti-Denk-Macke... und da denkst Du dann alles mögliche rein.
Kommunikation bis hin zur reinsten Form "Herz zu Herz" ist mit Furcht vor Auflösung der Form völlig undenkbar. Sie kann in Furcht nicht geschehen. Da musst Du aber nochmal drüber nachsinnen (freiwillg natürlich).
Gruß
mipooh
(der fürchtet, Dir fehlt Dein Lehrer sehr. Der würde Dir schon den Kopf zurechtrücken...)
mipoohji:
Nein. Lächeln ist zwar schön, aber es geht auch völlig ohne. Sieh Dir mal ein Kleinstkind an und sieh ihm in die Augen, wenn es Dich voller Aufmerksamkeit anschaut. Durchaus ohne Lächeln.
Lächeln ist sehr oft nur eine Konvention. Schaut man lange genug hin (beim Kleinkind), kann einem ganz schön mulmig werden ohne Lächeln... und selbst wenn man dann lächelnd das Kind auffordert, der Konvention zu folgen und es tut das aber gar nicht... dann kann einem das mulmige Gefühl ganz schön den Augenblick versauen. Zu recht, wie ich meine, denn das Lächeln ist es nicht. Das Genügen ist genug.
mipoohji:
Es gibt keinen "Status Erleuchtikus", also einen menschlichen Zustand, in dem nichts mehr stattfindet.
Deshalb auch der Konjunktiv "selbst "Hier und Jetzt" im Denken wäre ohne Handlung...Gedanken kommen einfach und gehen wieder, das wäre "Hier und Jetzt" im Denken".
Konjunktiv selbst ist aber bereits Indiz für "Herausgefallen sein" aus dem Gewahrsein.
Denken und Leben sind kein Widerspruch, das eine geschieht im anderen.
mipoohji:
"Das Nichtdenken denken", sagte Dogen. Das Denken hört ja deswegen nicht auf, nur weil das Gewahrsein im Fokus der Aufmerksamkeit steht.
Ein Verstehen ist zwar nicht erforderlich, behindert oft sogar, solange man es "unbedingt will", aber es fehlt auch nicht.
Manchmal scheint es völlig unwichtig, aber auch das ist Verstehen...
mipoohji:
Ist nur im direkten Erleben möglich und solange auch völlig verständlich. Hast Du auch schon verstanden, wenn ich mich richtig erinnere. Zumindest hast Du es schonmal erkennbar beschrieben. (Ich erinnere mich an eine Situation vor´m Taiji, als einige auf Dich warten mussten...)
Mehr ist eigentlich nicht drin, nur (prinzipiell) "dasselbe" öfter mal.
Da wir das gern kommunizieren würden, hoffen wir auf eine abstrakte Lösung, mit deren Hilfe wir anderen (vielleicht auch mal uns selbst) "beweisen" könnten, dass es dies gibt... dass es kein Wunschtraum ist, sondern "realer" als unser tägliches Leben und Denken.
Kommunizierbar ist es, nur unabhängig von Begriffen (was nicht heisst, dass man währenddessen nicht sprechen könnte) und es braucht zwei dazu, die sich im "Herz zu Herz" (wie man gern im Zen sagt) finden können.
Dass das eher seltene Sternstunden sind, muss ich sicher nicht sagen... wäre mir anders auch lieber...
Ohne selbst in Gewahrsein zu sein - no way...
Kein Denkmodell ist universell genug.
Dass es so ist, damit habe ich mich lange Zeit nicht abfinden können. Wie schön wäre es, mal eben alles zu "erleuchten". Nur würde eines auf der Strecke bleiben und das ist Freiheit (dessen, der ohne eigene Entscheidung in Erleuchtung "gezwungen würde", mal abgesehen von Eitelkeiten, die da aufkommen könnten).
Selbst der Gedanke "die wollen das doch auch alle" berechtigt nicht dazu, ihnen die Entscheidung abzunehmen. Bleibt also nur, weiterzumachen und die Sternstunden zu geniessen. Was ja nun auch nicht gerade wenig ist...
mipoohji:
Zunächst einmal sprich da doch lieber nur über Dich. Denn solange Du da drinsteckst, wird es Dir unwahrscheinlich erscheinen, dass es anderen da anders geht.
Und erkennen, dass es tatsächlich nicht so ist, kannst Du dann auch nicht.
Ich möchte nicht distanzlos sein, denn es ist Deine Sache... aber... praktizierst Du eigentlich noch Zazen? (Ich frage nur, weil ich nicht verstehen kann, wie man dann noch derart verunsichert sein kann.)
mipoohji:
Du kommst auf Ideen...
meinst Du denn, wenn Du Deine Zenkrankheit hier auskotzt, dass Du sie davon loswirst?
Das ist sich "mehr als erforderlich in Illusionen verstricken".
Gruß
mipooh