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mipoohji:
Mit Deiner wachsenden Erfahrung (und wenn Du ihn auch dazu benutzt, auf ungesunde Entscheidungen zu verzichten).
Du bist dabei derjenige, der entscheidet, aber auch derjenige, der die Entscheidungen beurteilt.
Erlaube Dir also einfach, Entscheidungen mit erwünschten Folgen vorzuziehen...
mipoohji:
Rein rational ist das sicher nicht möglich, es sei denn, Du wiegst Deine Fische... nur was wiegst Du dann beim Zazen? (Um eine Rechnung aufzumachen)
einen kleinen Vorteil hat das ja. Wir könnten jetzt sagen, "ich trainiere Spiegelneuronen" statt "ich übe Zazen".
Möglicherweise erhöht das die Akzeptanz des Tuns ein wenig... zumindest klingt es unangreifbarer...
mipoohji:
Unter ethischen Gesichtspunkten kann sich das Wissen um Spiegelneuronen (statt des Erlebens ihrer Funktionalität) sogar negativ auswirken.
Denn wird die Erfahrung des Einsseins nicht gemacht, fehlt die wichtigste ethische Grundlage. Warum sollte man sich ethisch verhalten, solange man diese Erfahrung nicht macht sondern sich getrennt fühlt?
Wenn es ähnlich abläuft wie ich es im Buddhismus oft lese, gibt es aber keinen Grund, sich um diese Erfahrung zu bemühen.
"Alle (und alles) sind von Anfang an erleuchtet", lese ich da oft und die Schlußfolgerung scheint dann zu sein, dass man sich nicht mehr um Erleuchtung bemüht. Man nimmt ja an, sie sowieso zu haben... genau wie die Spiegelneuronen...
wozu sie benutzen, man hat sie ja...
Für mich persönlich ist der Vorteil der wissenschaftlichen Entdeckung der Spiegelneuronen eher gering. Ich hatte meine Sympathie zum Rest des Seins in meiner frühen Erziehung entwickelt (nicht mein Verdienst). Als Erwachsener wiederum begegnen mir wenige Menschen, die mich dazu motivieren könnten, meine Sympathie fortzuentwickeln. Schon gar nicht viele, die mich mit einer grundsätzlichen sympathischen Begegnung mit dem Rest des Seins konfrontieren.
So werden Spiegelneuronen für mich lediglich zu einem weiteren Erklärungsmodell. Ohne dass dadurch ein Zusatznutzen in der Lebenspraxis entstehen würde. Dieses Modell mag für Menschen aus unserem Kulturkreis naheliegender oder verständlicher sein als die traditionellen Modelle aus Religion und Philosophie. Darin liegt ein gewisser Wert, sofern dieses Modell nicht rein akademisch bleibt...
Gruß
mipooh
(der auch Spiegelneuronen hatte, als sie noch nicht so genannt wurden)
mipoohji:
Einerseits begrüße ich ja, dass endlich die Grundlagen des Mitgefühls verständlich dargestellt werden können.
Andererseits frage ich mich was es denn ändert.
Diejenigen, bei denen die Dinger schon immer auch funktionierten, werden sich nicht verändern, nur weil sie es jetzt verständlicher ausdrücken können.
Und diejenigen, bei denen die vorher nicht ausreichend funktionierten werden kaum wegen einer Erklärung plötzlich funktionierende Spiegelneuronen haben.
Vergleichend denke ich da an die Leute, die nach Fukushima plötzlich zu erkennen vorgeben, dass Atomkraft doch riskant sei... oder dass Kapitalismus auch gewisse Nachteile hat...
Ich fürchte, an der Unfertigkeit zu vieler Menschen wird auch Joachim Bauer nichts ändern können. Denn trotz dieser Erkenntnisse wird fröhlich weitergemordet.
mipoohji:
Frag lieber nicht... sonst hast Du später nur noch mehr verlockende Alternativen. ;)
Aber mal ganz nebenbei, wenn Du doch lieber angelst, ist das nicht auch ein Hinweis, dass Du auf Sesshin keinen Bock hast und Zen eher gegen die Langeweile bei Schlechtwetter brauchst?
mipoohji:
Manche kommen mit der Behauptung "den gibt´s ja gar nicht" einfach besser zurecht als mit der Erkenntnis "den gab´s schon immer, aber keiner hat Lust sich darum zu kümmern"....
Nu hab ich hier "den" geschrieben, weil ich mal statt an Erleuchtung einfach mal traditionell an Gott dachte. Während es mir auffiel wurde mir klar, dass es typisch für den atheistischen Zeitgeist ist, lieber zu ignorieren als zu verstehen, wovon denn nun eigentlich die Rede ist.
Man kann ja immer noch Links zu Fotoalben posten...
mipoohji:
Lies mal was Du da schreibst...
Ohne dass es Dir jemadn erklärt hätte, wüsstest Du nicht wie Du Holz hacken solltest, schon gar nicht wozu überhaupt...
Die Vorstellung bildet sich entweder beim Zuschauen, oder wenn es Dir jemand erklärt. Anschliessend kannst Du versuchen, genau das mit dem Holz zu tun, was nach Deiner Vorstellung damit getan werden sollte.
Ansonsten würdest Du einfach vor dem Holz herumstehen und es maximal betrachten. Wozu solltest Du an ihm irgendetwas verändern, wenn Du keine Vorstellung hast?
Die Erfahrung davon ist dann zum einen das Umsetzen der Vorstellungen und zum anderen die Erfahrung, die Du mit der Vorstellung vergleichst um diese möglicherweise zu modifizieren. Letzteres musst Du nicht beabsichtigen, das passiert auch ohne Absicht.
Erfahrung ist selbstverständlich vermittelbar, wozu denn sonst Initiationen oder zennistisch Herz-zu-Herz-Aktionen? Wie sollte die Lösung eines Koan beurteilt werden wenn nicht darüber, dass man sie gezeigt hat bzw gezeigt bekommt?
Dass Leben aus einem Buch gelesen oder einem Vortrag gehört nicht ausreicht, sondern man es vollzogen haben muss um überhaupt sinnvoll darüber zu reden bleibt unbenommen. Insofern ist der letzte Halbsatz nicht unwichtig. Aber alles andere ist ziemliche Kinderkacke...
mipoohji:
Macht Ihr zwei einen Wettbewerb, wer sich am unklarsten ausdrücken kann?
Weder ist es richtig, dass es unmöglich sei, richtige Vorstellungen zu haben, noch ist es möglich Holz zu hacken ohne eine Vorstellung zu haben und zwar mindestens eine von ungehacktem Holz, eine von einem Hackebeil und eine von gehacktem Holz. Allein schon, damit Holzhacken überhaupt möglich wird.
Wenn irgendwo Nur-Sitzen ist und niemand der sitzt, dann bestell schonmal den Leichenwagen, denn jemand der nicht ist wird auch nicht erscheinen wenn Nur-Sitzen beendet wird.
mipoohji:
Sehr aufmerksam. So wurde aus dem Alten das Jetzige und das Neue wird wieder jetzt sein. Und obwohl das wie ein Widerspruch klingt, ist es doch so.
Deshalb heisst es Form ist Leere, Leere ist Form.
Du bist dabei derjenige, der entscheidet, aber auch derjenige, der die Entscheidungen beurteilt.
Erlaube Dir also einfach, Entscheidungen mit erwünschten Folgen vorzuziehen...
Gruß
mipooh